Tag der Jugend
Forscher: Die Jugendzeit ist nicht mehr die glücklichste Zeit

Anders als früher ist die Jugendzeit nach Einschätzung von Wissenschaftlern inzwischen vermehrt von Ängstlichkeit, Unsicherheit und wenig Zuversicht für die Zukunft geprägt.

    Der Mediziner und Autor Tobias Esch spricht und diskutiert auf der phil.COLOGNE. Er hat die Hände erhoben.
    Unter anderem der Mediziner, Gesundheitsforscher und Neurowissenschaftler Tobias Esch sieht die bekannte U-Form-Theorie des Lebensglück für Jugendliche unter Druck. (Archivbild) (dpa / picture alliance / Horst Galuschka)
    Das bestätigte Gesundheitsforscher Tobias Esch von der Uni Witten/Herdecke dem ARD-Hörfunk. Jugendliche hätten immer mehr Schwierigkeiten, sich auf etwas zu freuen, angesichts der Welt mit all ihren Krisen, die ihnen vorgezeichnet würden. Vor allem hob Esch die Rolle Sozialer Medien in dem Kontext hervor. Durch das ständige sich Vergleichen dort erlebten sich Jugendliche häufig als mangelhaft, sähen eher ihre Defizit und entwickelten Ängste vor dem echten Leben. Die Schwelle mit realen Menschen in Beziehung zu treten, steige immer mehr, erklärte er.
    Die Forschung geht seit Mitte der 50er Jahre davon aus, dass das Leben mit einem Glückszustand beginnt, der im mittleren Alter absinkt und ab 60 Jahren wieder steigt. Auch britische Forscher hatten zuletzt eine Studie präsentiert, wonach diese U-Form des Lebensglücks nicht mehr korrekt sei.
    Diese Nachricht wurde am 12.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.