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Blassfuß-Sturmtaucher
Forscher entdecken durch Plastik verursachte Krankheit

Ein Forscherteam hat bei bestimmten Seevögeln eine von Plastikteilen verursachte Krankheit entdeckt. Die im Englischen "plasticosis" genannte Erkrankung sei zum ersten Mal festgestellt worden, teilte das Londoner Natural History Museum mit.

    Blassfuß-Sturmtaucher (Ardenna carneipes)
    Blassfuß-Sturmtaucher (Ardenna carneipes) (IMAGO / BIA / IMAGO / Rob Drummond)
    Untersucht wurden Blassfuß-Sturmtaucher von der australischen Lord-Howe-Insel. Die Krankheit werde statt durch Viren oder Bakterien durch kleine Plastikteile ausgelöst, die zu Entzündungen im Verdauungstrakt führen, so das Museum. Im Laufe der Zeit würden solche anhaltenden und wiederholten Entzündungen zu Vernarbungen und Verformungen im Gewebe führen. Das habe wiederum Folgen für Wachstum, Verdauung und das Überleben der Tiere. Bei einigen Küken könne die Krankheit schlimmstenfalls dazu führen, dass die Vögel verhungern, weil ihr Magen sich mit unverdaulichem Plastik fülle.
    Das Forschungsteam fand auch heraus, dass die an der Lord-Howe-Insel lebenden Blassfuß-Sturmtaucher zu den am stärksten mit Plastik kontaminierten Vögeln der Welt zählen. Sie halten Plastikteile fälschlicherweise für Nahrung und verzehren diese bewusst.
    Diese Nachricht wurde am 05.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.