
Allerdings ist nur der untere Teil der Skulptur erhalten. Institutsdirektor Prieto erläuterte, man könne eine Herrscherin erkennen, die einen Rock mit Knochen darauf trage und das Haar eines Mannes greife. Er sprach von einem bedeutenden Fund.
Experten sind sich allerdings keineswegs einig, dass die Skulptur eine Frau und Regentin darstellt. Es sei schon länger bekannt, dass es bei den Mayas wichtige Herrscherinnen gegeben habe, erklärte die Anthropologin Gillespie von der Universität Florida. Nach Einschätzung des Mittelarmerika-Experten Stuart von der Universität Texas zeigt die Skulptur möglicherweise eine Göttin. "Es könnte eine Unterweltfigur sein, verbunden mit den Themen Wiedergeburt und Aufopferung", so Stuart. Staatspräsident López Obrador twitterte, ihm erscheine die Figur wie ein Aluxe - ein mythischer Waldgeist der Mayas ähnlich einem Elf.
Ek Balam liegt zwischen Cancún und Chichén Itzá und war ein kulturelles und religiöses Zentrum der Mayas, das wahrscheinlich zwischen 600 und 850 n.Chr. seine Blütezeit erlebte.