
Das Fossil der Art "Hukawngepyris setosus" sei fast doppelt so alt wie die bislang ältesten Vertreter der Plattwespen, erklärte Volker Lohrmann vom Übersee-Museum Bremen, der die Wespe im Fachblatt "Insects" zusammen mit französischen Kollegen beschreibt. Wo die Wespe damals verbreitet war, wann und warum sie ausstarb, wissen die Forscher nicht. Doch das Fossil helfe einen Eindruck zu bekommen, wie die Welt vor rund 100 Millionen Jahren ausgesehen hat, betonte Lohrmann. "Für die Wissenschaft ist Bernstein ein einmaliges Fenster in die Vergangenheit."
Lichtmikroskopische Untersuchung
Laut Lohrmann ist es relativ kompliziert, einen kleinen Bernstein zu untersuchen. Man benötige dazu hochauflösende Mikroskope. Weil Bernstein oft durchsichtig sei, könnten Fossilien von allen Seiten lichtmikroskopisch untersucht werden. Um herauszufinden, um was für eine Wespe es sich handelt, gleichen die Wissenschaftler das Fossil dann mit der wissenschaftlichen Literatur ab. "Wir müssen herausfinden: Handelt es sich eigentlich um ein neues Insekt oder kennen wir es vielleicht schon seit Jahren?", führte der Experte aus.
Ein privater Sammler aus Niedersachsen hatte den Bernstein aus der Kreidezeit im Norden Myanmars entdeckt und der Forschung zur Verfügung gestellt.
Diese Nachricht wurde am 06.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.