
Forscher wollen dafür den sogenannten epigenetischen Fingerabdruck nutzen, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg mitteilte. Damit soll es zum Beispiel möglich sein zu erkennen, ob etwa ein Hühnchen vom Biohof oder aus der Massentierhaltung stammt. Aber auch für andere Tierarten wie Lachs oder Shrimps soll das Verfahren geeignet sein.
Das Erbgut, die DNA, ist mit Millionen von chemischen Markierungen besetzt. Dabei handelt es sich um sogenannte Methylgruppen, die wichtige biologische Funktionen haben. Sie entscheiden darüber, welche Gene in der Zelle abgelesen und in Proteine übersetzt werden.
Schlüssel sind so genannten Methylmarkierungen
Im Gegensatz zur lebenslang stabilen Abfolge der DNA-Bausteine können die Methylmarkierungen neu angeheftet oder aber wieder entfernt werden - je nach Anpassung an biologische Gegebenheiten. Nach erfolgreichen Versuchen mit Marmorkrebsen weiteten die Forscherinnen und Fortscher die Analyse des Methylmusters auf Tiere aus, die auf dem Speiseplan des Menschen stehen.
Durch die Methylfingerabdrücke im Erbgut von Shrimps konnten sie beispielsweise Tiere aus verschiedenen Aufzuchtanlagen unterscheiden. Auch das Methylmuster von Lachsen aus langsam fließenden Flüssen weicht ab von dem ihrer Artgenossen, die in Gebirgsbächen lebten. Bei Hühnern wirkte sich die Haltungsart und dessen Futterangebot auf das Muster der Methylgruppen aus.
Umwelt- und Lebensbedingungen lassen sich ermitteln
Die Umwelt- und Lebensbedingungen würden bei allen untersuchten Organismen einen spezifischen Fingerabdruck im Methylom hinterlassen, so einer der Forscher. Dieser falle bei einem Freilandhähnchen anders aus als bei einer Massentierhaltung im Stall. Auch Wildlachs könnte mit der neuen Testmethode von Lachs aus Aquafarmen unterschieden werden.
Diese Nachricht wurde am 28.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.