Meeresverschmutzung
Forscher finden mehr als 1.000 Atommüll-Fässer im Atlantik

Wissenschaftler haben im Nordostatlantik bereits mehr als 1.000 Fässer mit Atommüll entdeckt, die verschiedene Staaten dort vor Jahrzehnten entsorgt hatten. Wie die französische Forschungsorganisation CNRS ausführte, werden allein im Nordostatlantik mindestens 200.000 Fässer in bis zu 5.000 Metern Tiefe vermutet.

    Wissenschaftler holen in einem Gebiet im Nordostatlantik Giftfässer, die vor Jahrzehnten entsorgt wurden, mit speziellen Gerätschaften ans Tageslicht (undatiertes Handout).
    Etliche Staaten entsorgten vor Jahrzehnten mitten im Atlantik Fässer mit Atommüll. (- / Flotte Océanographique Françai / -)
    Wo genau und in welchem Zustand sie sind, ist oft unklar. Die Forschenden wollen Karten erstellen und Proben von Wasser, Boden und Tieren nehmen. Seit langem gibt es Forderungen, die Fässer zu bergen, was jedoch als aufwendig und teuer gilt.
    Zwischen den 1950er und 80er Jahren wurde nuklearer Abfall als günstige und einfache Lösung im Ozean verklappt. Über das Leben in den Weltmeeren war damals vergleichsweise wenig bekannt. 1993 wurde diese Entsorgung verboten. Den Wissenschaftlern zufolge wurden die Atommüllfässer so konzipiert, dass sie dem Druck der Tiefe standhalten; nicht aber so, dass sie die Radioaktivität zwingend einschließen. Die Suchmission dauert bis Mitte Juli.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.