Wo sind Tierarten akut vom Aussterben bedroht? Das wollte Eric Dinerstein, der Vizepräsident des Wissenschaftsprogramms der Umweltstiftung WWF, mit vielen Kollegen aus der halben Welt herausfinden. Dazu untersuchten sie bestimmte Wirbeltiere, die 2004 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN aufgeführt wurden:
"Wir wissen jetzt, dass wir uns in der sechstgrößten Aussterbewelle befinden, die unser Planet je erlebt hat. Die Hauptfragen, die wir uns jetzt stellen, sind: Wo passiert das und welche Arten sind wie stark gefährdet? Deswegen haben wir diese Studie gemacht und dazu über 26.000 Arten untersucht. "
Dabei konzentrierten sich die Forscher auf die Arten, die nur noch über ein Rückzugsgebiet verfügen. Mike Paar von der Alliance for Zero Extinction, einem Zusammenschluss von 52 Naturschutzorganisationen, zu denen auch die WWF gehört, beschreibt, wie schnell eine solche Tierart für immer aussterben kann:
"Viele können einfach nicht schnell genug auf bestimmte Entwicklungen im Sinne der Evolution reagieren. Viele Vögel, die nur auf Inseln leben, können zum Beispiel nicht mehr fliegen, da sie weder Zugvögel sind, noch irgendwelche Feinde zu fürchten haben. Als irgendwann Menschen auf die Inseln kamen und Katzen oder Mungos mitbrachten, waren die Vögel ihren Angreifern schutzlos ausgeliefert und starben so schnell aus. "
Solche Beispiele können die Forscher jetzt nach der Studie zu hunderten aufzählen. Fast 800 solcher akut gefährdeten Arten konnten sie auf knapp 600 Gebiete festmachen. Darunter tummeln sich neben Vögeln auch bekannte Säugetiere wie etwa der große Pandabär in China, einige Reptilien und vor allem Amphibien. Diese fürchten jedoch nicht irgendwelche Beutegreifer, sondern eingeschleppte Pilzinfektionen, die schon ganze Heerscharen von Fröschen wegrafften, sagt Eric Dinerstein:
"Bei der Hälfte aller betroffenen Gebiete stießen wir auf Amphibien. Und das ist erstaunlich. Vor 200 Jahren gab es eine Aussterbewelle bei Vögeln, das hat sich jetzt zu den Amphibien verschoben. Ebenso gab es eine Verschiebung von den Inseln hin zum Festland. Und mit solchen Daten können wir nun die Gebiete besser eingrenzen, die eines besonderen Schutzes bedürfen. "
Die betroffenen Gebiete verteilen sich gleichmäßig über die ganze Welt. Lediglich Europa und Nordasien, sowie Kanada verzeichnen kaum gefährdete Gebiete. Die meisten roten Punkte, als Zeichen für ein extrem gefährdetes Gebiet auf der globalen Aussterbekarte, finden sich in Mittelamerika und dem Nordwesten Südamerikas. Dort werden riesige Waldflächen gerodet und Lebensräume für immer zerstört. Diese Ergebnisse kamen für Taylor Ricketts, dem Direktor des wissenschaftlichen Naturschutzprogramms der WWF und Hauptautor der Studie, völlig unerwartet:
"Was mich wirklich überrascht hat, war die Tatsache, dass nur ein Drittel aller dieser Gebiete so etwas wie einen Schutzparkstatus genießen. Ich dachte, dass dies wesentlich höher wäre. "
Umso dringender seien jetzt Maßnahmen, die zumindest einige der bedrohten Arten schützen können, mahnt Taylor Ricketts an. Mit diesen Daten haben die Forscher erstmals eine Basis geschaffen, mit der weltweit gearbeitet werden soll. Dabei geht es aber nicht nur um die Erschließung neuer Schutzparks, sondern auch um die Integrierung lokaler Gruppen bei Schutzmaßnahmen. Naturschutzorganisationen und Regierungen können jetzt direkt den gefährdeten Arten helfen, da die entsprechenden Gebiete bekannt sind und so unmittelbar geschützt und aufgeforstet werden können.
"Wir wissen jetzt, dass wir uns in der sechstgrößten Aussterbewelle befinden, die unser Planet je erlebt hat. Die Hauptfragen, die wir uns jetzt stellen, sind: Wo passiert das und welche Arten sind wie stark gefährdet? Deswegen haben wir diese Studie gemacht und dazu über 26.000 Arten untersucht. "
Dabei konzentrierten sich die Forscher auf die Arten, die nur noch über ein Rückzugsgebiet verfügen. Mike Paar von der Alliance for Zero Extinction, einem Zusammenschluss von 52 Naturschutzorganisationen, zu denen auch die WWF gehört, beschreibt, wie schnell eine solche Tierart für immer aussterben kann:
"Viele können einfach nicht schnell genug auf bestimmte Entwicklungen im Sinne der Evolution reagieren. Viele Vögel, die nur auf Inseln leben, können zum Beispiel nicht mehr fliegen, da sie weder Zugvögel sind, noch irgendwelche Feinde zu fürchten haben. Als irgendwann Menschen auf die Inseln kamen und Katzen oder Mungos mitbrachten, waren die Vögel ihren Angreifern schutzlos ausgeliefert und starben so schnell aus. "
Solche Beispiele können die Forscher jetzt nach der Studie zu hunderten aufzählen. Fast 800 solcher akut gefährdeten Arten konnten sie auf knapp 600 Gebiete festmachen. Darunter tummeln sich neben Vögeln auch bekannte Säugetiere wie etwa der große Pandabär in China, einige Reptilien und vor allem Amphibien. Diese fürchten jedoch nicht irgendwelche Beutegreifer, sondern eingeschleppte Pilzinfektionen, die schon ganze Heerscharen von Fröschen wegrafften, sagt Eric Dinerstein:
"Bei der Hälfte aller betroffenen Gebiete stießen wir auf Amphibien. Und das ist erstaunlich. Vor 200 Jahren gab es eine Aussterbewelle bei Vögeln, das hat sich jetzt zu den Amphibien verschoben. Ebenso gab es eine Verschiebung von den Inseln hin zum Festland. Und mit solchen Daten können wir nun die Gebiete besser eingrenzen, die eines besonderen Schutzes bedürfen. "
Die betroffenen Gebiete verteilen sich gleichmäßig über die ganze Welt. Lediglich Europa und Nordasien, sowie Kanada verzeichnen kaum gefährdete Gebiete. Die meisten roten Punkte, als Zeichen für ein extrem gefährdetes Gebiet auf der globalen Aussterbekarte, finden sich in Mittelamerika und dem Nordwesten Südamerikas. Dort werden riesige Waldflächen gerodet und Lebensräume für immer zerstört. Diese Ergebnisse kamen für Taylor Ricketts, dem Direktor des wissenschaftlichen Naturschutzprogramms der WWF und Hauptautor der Studie, völlig unerwartet:
"Was mich wirklich überrascht hat, war die Tatsache, dass nur ein Drittel aller dieser Gebiete so etwas wie einen Schutzparkstatus genießen. Ich dachte, dass dies wesentlich höher wäre. "
Umso dringender seien jetzt Maßnahmen, die zumindest einige der bedrohten Arten schützen können, mahnt Taylor Ricketts an. Mit diesen Daten haben die Forscher erstmals eine Basis geschaffen, mit der weltweit gearbeitet werden soll. Dabei geht es aber nicht nur um die Erschließung neuer Schutzparks, sondern auch um die Integrierung lokaler Gruppen bei Schutzmaßnahmen. Naturschutzorganisationen und Regierungen können jetzt direkt den gefährdeten Arten helfen, da die entsprechenden Gebiete bekannt sind und so unmittelbar geschützt und aufgeforstet werden können.