Donnerstag, 02. Mai 2024

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Forscher in Deutschland - nur 2. Liga?

Wenn deutsche Wissenschaftler in den letzten Jahren mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, dann arbeiteten sie fast immer in den Vereinigten Staaten. Selbst Christiane Nüsslein-Vollhardt, Nobelpreisträgerin von 1995 und Leiterin des Tübinger Max-Planck-Institits für Entwicklungsbiologie, legt Wert auf die Feststellung, daß sie ihre entscheidenden Arbeiten nicht an einer deutschen Universität durchgeführt hat, sondern am EMBL, dem Europäischen Molekularbiologischen Labor. An der Ausbildung scheint es nicht zu liegen. Eine internationale Studie bescheinigte den Deutschen erst vor kurzem einen überproportionalen Anteil am Erfolg der US-Forschung. Was also läuft schief im deutschen Wissenschaftsbetrieb? Was muß passieren, damit es nicht wieder heißt: "Der diesjährige Nobelpreisträger stammt zwar aus Deutschland, lebt und arbeitet aber bereits seit Jahrzehnten in Amerika...".

Armin Himmelrath | 05.12.1999