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Forscherin: Der Artenschutz braucht das EU-Renaturierungsgesetz

Die Biodiversitäts-Expertin Katrin Böhning-Gaese warnt vor einem Scheitern des Renaturierungsgesetzes der Europäischen Union im Straßburger Parlament. Das Gesetz sei zentral für den Klima- und Naturschutzplan "European Green Deal", sagte die Forscherin.

    Blick vom Feuerpalfen über den Watzmann und den Königssee im Herbst im Nationalpark Berchtesgaden.
    Bis 2030 sollen 30 Prozent der Land- und Meeresfläche unter Schutz gestellt werden. (picture alliance / imageBROKER / alimdi / Arterra)
    Als Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung kritisierte Böhning-Gaese die Christdemokraten im EU-Parlament. Sie warf ihnen "in Allianz mit rechten Parteien" und einzelnen Landwirtschaftsverbänden Lobbyismus vor. Im Umweltausschuss des
    EU-Parlaments habe es gleich viele Stimmen für und gegen den Gesetzentwurf gegeben, so dass er jetzt formal mit einer Ablehnung aus dem Ausschuss ins Plenum komme.
    Die Umweltminister der EU hätten sich dagegen mit 20 zu fünf Stimmen bei zwei Enthaltungen für das Gesetz ausgesprochen. Selbst große und bekannte Unternehmen wie Nestlé, Unilever und Ikea befürworteten die Reform. "Ohne das Gesetz sehe ich schwarz, wie wir das Abkommen von Montreal einhalten sollen", sagte die Forscherin mit Blick auf die UNO-Artenschutzkonferenz im vergangenen Dezember in der kanadischen Stadt Montreal. Damals hatte die Weltgemeinschaft unter anderem vereinbart, dass bis 2030 30 Prozent der Land- und Meeresfläche
    unter Schutz gestellt werden.
    Warum konservative Parteien das EU-Renaturierungsgesetz ablehnen - ein Überblick im Podcast "Update Erde" von Deutschlandfunk Nova.
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.