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Indische Raumfahrt
Forschungssatellit erreicht auf Reise zur Sonne endgültige Umlaufbahn

Nach viermonatiger Reise durch das All hat ein indischer Forschungssatellit seinen Zielort zur Erkundung der Sonne erreicht. Die nach dem hinduistischen Sonnengott benannte Aditya-L1 ist in ihrer finalen Umlaufbahn angekommen. Dort soll er "die Geheimnisse der Verbindung zwischen Sonne und Erde" entdecken.

    Die Sonne bescheint die Erdkugel.
    Zwischen Sonne und Erde ist nun ein indischer Satellit. (picture alliance / Zumapress / NASA)
    Das erklärte der indische Wissenschafts- und Technologieminister Jitendra Singh in Onlinediensten. Die Sonnensonde Aditya-L1 besteht aus sieben Modulen und soll die äußeren Schichten der Sonne mithilfe von Detektoren für elektromagnetische Felder beobachten. Ziel der Mission ist unter anderem ein besseres Verständnis der Dynamik des Sonnenwindes.

    Eine Reise so weit - und doch so fern

    Der Forschungssatellitwar am 2. September 2023 gestartet und hat 1,5 Millionen Kilometer Flug hinter sich - was immer noch lediglich ein Prozent der Entfernung zwischen der Erde und der Sonne ist. Auf seiner nun erreichten Position heben sich die Gravitationskräfte beider Himmelskörper auf, so dass der Satellit in einer stabilen Umlaufbahn bleiben kann.
    Die europäische Weltraumagentur ESA unterstützt die "ehrgeizige Mission" der Inder, die "eine Menge an wissenschaftlichen Daten generieren wird", hatte die ESA bereits im August mitgeteilt.

    Modi: Meilenstein für die indische Raumfahrt

    Es ist das erste Mal, dass ein asiatisches Land eine Sonnensonde in diese Umlaufbahn bringt. Premierminister Narendra Modi rühmte dies als "Meilenstein" des indischen Weltraumprogramms. Indien hatte bereits mit einer Mondmission im August vergangenen Jahres Geschichte geschrieben. Nach der Landung der Raumsonde Chandrayaan-3 am Südpol des Erdtrabanten begann der Rover Pragyan mit der Erkundung des weitgehend unerforschten Gebiets. Mondlandungen waren bis dahin nur den großen Raumfahrtnationen Russland, USA und China gelungen.
    Diese Nachricht wurde am 06.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.