Tiefsee-Entsorgung
Forschungsteam: Atomfässer im Nordatlantik teils beschädigt

Einige der vor Jahrzehnten im Nordostatlantik entsorgten Atommüll-Fässer sind beschädigt. Wie die französische Forschungsorganisation CNRS mitteilte, ist in einigen Fällen unbekanntes Material ausgetreten. Wahrscheinlich handele es sich um das Bindemittel Bitumen, hieß es.

    Techniker führen einen Teststart des Unterwasserroboters Ulyx an Bord des Forschungsschiffs Atalante durch.
    Techniker beim Test des Unterwasserroboters Ulyx an Bord des Forschungsschiffs Atalante. Der Roboter soll helfen, Fässer mit Atommüll wiederzufinden. (AFP / SEBASTIEN SALOM-GOMIS)
    Einige Fässer seien intakt, andere verformt oder aufgerissen. Oberflächen seien gerostet und mit Anemonen besiedelt. Erhöhte Radioaktivitätswerte stellte die Gruppe bisher nicht fest. Feine Messungen im Labor an Sedimenten, Wasser und Fischen stünden aber noch aus.
    Das Forschungsteam war vier Wochen lang auf Suchmission im Nordatlantik. Es will auch die Auswirkungen auf die Tiefsee-Ökosysteme untersuchen. Insgesamt orteten die Forschenden mehr als 3.300 Fässer. Laut der CNRS werden allein im Nordostatlantik mindestens 200.000 Fässer in bis zu 5.000 Metern Tiefe vermutet. Zwischen den 50er und 80er Jahren hatten verschiedene Staaten nuklearen Abfall als günstige und einfache Lösung im Ozean verklappt. 1993 wurde diese Entsorgung verboten.
    Diese Nachricht wurde am 12.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.