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"Ocean Census"
Forschungsteam will schnell 100.000 neue Arten im Meer entdecken

Ein internationales Forschungsteam plant eine Art Volkszählung der Meeresbewohner. Unter anderem ist die britische Universität Oxford am sogenannten "Ocean Census" beteiligt.

    Ein Anoplogaster cornuta, auch genannt Fangzahn, unter Wasser. Er ist eher klein und rundlich und hat im Vergleich zu seinem Körper sehr lange Zähne.
    Der Fangzahn ist ein typischer Tiefseefisch - er ist schon bekannt, viele andere Arten müssen noch entdeckt werden. (imago / Ardea)
    Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen beim "Ocean Census" mindestens 100.000 neue Arten im Meer entdeckt werden. Wegen des Artensterbens spricht der Projektleiter von einem "Wettlauf gegen die Zeit" und will deshalb auch auf neue Methoden setzen. So sollen zum Beispiel Digitalaufnahmen unter Wasser mit KI-Software untersucht werden, um schneller unbekannte Lebewesen einzuordnen und zu beschreiben. Aber auch sonst wollen die Forschenden alles nutzen, was verfügbar ist: U-Boote, Tiefseeroboter, Taucher, Privatschiffe und Fischereiflotten.
    Die Forschenden gehen davon aus, dass bisher nur zehn Prozent der Arten in den Meeren entdeckt sind - etwa zwei Millionen Spezies dürften noch unbekannt sein.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.