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Fort Hood
US-Soldat erschießt drei Kameraden

Auf der US-Militärbasis Fort Hood hat ein Soldat drei Kameraden erschossen. Anschließend tötete sich der Mann selbst. Die Hintergründe sind noch unklar. Es ist der zweite Amoklauf binnen fünf Jahren. US-Präsident Obama fordert eine genaue Aufklärung.

03.04.2014
    Ein terroristischer Akt wurde zunächst ausgeschlossen. Dafür gebe es derzeit keine Hinweise, sagte der Kommandeur des Stützpunktes, Mark Milley. Der Täter, der verheiratet gewesen sei, habe mentale Probleme gehabt, sei behandelt worden. 2011 habe er im Irak gedient, er habe aber nicht unter posttraumatischen Belastungsstörung gelitten.
    Die drei Todesopfer und 16 Verletzten seien Soldaten, sagte Milley. Mindestens drei Verletzte befänden sich in kritischem Zustand, berichteten Krankenhausärzte. Bereits 2009 hatte ein Soldat ebenfalls bei einem Amoklauf in Fort Hood 13 Menschen getötet und rund 30 verletzt. Auch damals waren die meisten Opfer Soldaten. Bei damaligen Amokläufer handelte es sich um den Militärpsychiater Nidal Hasan, der im vergangenen August zum Tode verurteilt wurde. Es hieß, er solle Kontakte zu radikalen Islamisten gehabt haben.
    Obama: "Viele offene Fragen"
    Präsident Barack Obama äußerte sich erschüttert. "Es bricht uns das Herz, dass so etwas Ähnliches wieder passiert sein könnte", sagte er in Chicago mit Blick auf die Toten vor fast fünf Jahren. "Wir verfolgen die Situation genau." Es seien viele Fragen offen. Obama forderte eine genaue Aufklärung. Verteidigungsminister Chuck Hagel sprach vor Journalisten auf Hawaii von einer "schrecklichen Tragödie".
    Unklar war zunächst, ob der Schütze einen Komplizen hatte und welche Motive er hatte. Zeitweise hieß es, ein möglicher Komplize sei flüchtig. Auch der Name des Täters wurde nicht genannt. Er habe mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe geschossen, die kürzlich in der Gegend gekauft wurde, sagte Milley.
    Es habe lediglich etwa 15 Minuten gedauert, bis Sicherheitskräfte vor Ort waren. Eine Soldatin habe den Täter gestellt. "Er hob seine Hände, dann griff er unter sein Jackett und richtete eine Waffe auf seinen Kopf", berichtete Milley. Fort Hood liegt zwischen Houston und Waco und gilt mit rund 40.000 Soldaten als einer der größten Militärstützpunkte weltweit.