Kienzlen: Herr Winkelheide, um welche Krankheiten geht es da? Malaria und Lepra?
Winkelheide: Es geht eigentlich um Infektionskrankheiten jenseits von Malaria, Aids und Tuberkulose, die noch relativ gut erforscht sind. Es geht eher um die vernachlässigt Krankheiten, an denen viele Millionen Menschen leiden, entweder in ländlichen Regionen oder aber in Slumregionen der Megametropolen in Schwellenländer und in armen Ländern. Es sind die Krankheiten der Armen, die oft keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser haben, die unter hygienisch schwierigen Bedingungen leben. Und es sind Krankheiten, die das Armutsproblem oft auch noch verschärfen, denn es sind meistens chronische Wurm-, Parasiten- oder Bakterieninfektionen. Unbehandelt führen sie zu Verstümmelungen, zu Arbeitsunfähigkeit oder eben zu sozialer Ausgrenzung. Am bekanntesten bei uns aus dieser Gruppe ist tatsächlich die Lepra. Weitere Beispiele sind beispielsweise tropische Parasitenerkrankungen, die Leishmaniose, die Chagas-Krankheit, die Schlafkrankheit, Skabies, also Krätzmilbeninfektionen und das große Feld von bakteriellen Infektionen, Barthonellen, Lepra, Leptospirose, und dann kommen eben noch viele Wurminfektionen dazu. Ein Beispiel ist eben die Flussblindheit.
Kienzlen: Das klingt relativ gruselig. Was ist denn das Ziel dieser neuen Internetzeitschrift?
Winkelheide: Das Ziel ist, eine Plattform zu bilden. Also erstmals zu bündeln, was weiß man über diese Krankheiten. Und die Hoffnung, die in diese Online-Zeitschriften gesetzt werden, sind auch sehr hoch. Margaret Chan, die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, schreibt also in einem Gastkommentar in der ersten Ausgabe, der Start der Zeitschrift markiere einen Wendepunkt in der Geschichte von einigen der ältesten Krankheiten der Menschheit. Und von dem freien Zugang zu den Forschungsergebnissen, so hofft sie, werden Entscheidungsträger, also Politiker zum Beispiel und Beschäftigte den Gesundheitsdiensten, profitieren. Denn die Themen der Zeitschrift sind, wie machen die Erreger krank. Über viele Krankheiten weiß man relativ wenig. Wie kann man diesen Krankheiten vorbeugen, wie kann man die behandeln und wie dämmt man diese tropischen Krankheiten ein. Als es geht um Forschung, die die Bekämpfung der Krankheiten auf eine wissenschaftliche Basis stellt. Was ist praktikabel und was ist vom Kosten-Nutzen-Verhältnis sinnvoll. Und natürlich gab es zu diesen Themen und den Infektionskrankheiten immer schon Publikationen, nur waren diese sehr verstreut in verschiedenen Journals, und jetzt werden sie erstmals gebündelt. Und ein Ziel ist auch eine kritische Begleitung von Gesundheitsprogrammen, und wie erzielt man Synergieeffekte. Denn viele dieser Krankheiten treten in vielen Ländern gleichzeitig auf, und die Hoffnung ist, dass man aus guten Beispielen lernen kann, wie man es in einem anderen Land eben auch gutmachen kann.
Kienzlen: Richtet sich dann aber auch vornehmlich an die Wissenschaftler in diesen Ländern, wo die Krankheiten auftreten damit die dort entsprechend handeln können?
Winkelheide: Auch ja. Dass diese zumindest die wissenschaftliche Diskussion verfolgen können. Veröffentlichten werden zum einen natürlich auch klassische Tropenmediziner. Also die vom Institut Pasteur in Paris oder in Montpellier arbeiten, am Imperial College in London, oder bei den CDC in Atlanta. Aber man muss eben auch sehen, in den letzten Jahren gibt es ein gestärktes Selbstbewusstsein von Forschern in den Schwellenländern, also in Brasilien, Thailand, Indien, China, Kuba, aber auch in afrikanischen Ländern wie Kenia oder Uganda. Es wurde auch im Juli 2005 das Genom von drei tropischen Parasit veröffentlicht, das war ein punktueller Ansatz, sich mit solchen Krankheiten zu beschäftigen, die in diesen Ländern auftreten, diese Aktivitäten sollen jetzt gebündelt werden, und man soll einen Überblick bekommen, was läuft in diesem Bereich, was ist Erfolg versprechend vor allen Dingen.
Winkelheide: Es geht eigentlich um Infektionskrankheiten jenseits von Malaria, Aids und Tuberkulose, die noch relativ gut erforscht sind. Es geht eher um die vernachlässigt Krankheiten, an denen viele Millionen Menschen leiden, entweder in ländlichen Regionen oder aber in Slumregionen der Megametropolen in Schwellenländer und in armen Ländern. Es sind die Krankheiten der Armen, die oft keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser haben, die unter hygienisch schwierigen Bedingungen leben. Und es sind Krankheiten, die das Armutsproblem oft auch noch verschärfen, denn es sind meistens chronische Wurm-, Parasiten- oder Bakterieninfektionen. Unbehandelt führen sie zu Verstümmelungen, zu Arbeitsunfähigkeit oder eben zu sozialer Ausgrenzung. Am bekanntesten bei uns aus dieser Gruppe ist tatsächlich die Lepra. Weitere Beispiele sind beispielsweise tropische Parasitenerkrankungen, die Leishmaniose, die Chagas-Krankheit, die Schlafkrankheit, Skabies, also Krätzmilbeninfektionen und das große Feld von bakteriellen Infektionen, Barthonellen, Lepra, Leptospirose, und dann kommen eben noch viele Wurminfektionen dazu. Ein Beispiel ist eben die Flussblindheit.
Kienzlen: Das klingt relativ gruselig. Was ist denn das Ziel dieser neuen Internetzeitschrift?
Winkelheide: Das Ziel ist, eine Plattform zu bilden. Also erstmals zu bündeln, was weiß man über diese Krankheiten. Und die Hoffnung, die in diese Online-Zeitschriften gesetzt werden, sind auch sehr hoch. Margaret Chan, die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, schreibt also in einem Gastkommentar in der ersten Ausgabe, der Start der Zeitschrift markiere einen Wendepunkt in der Geschichte von einigen der ältesten Krankheiten der Menschheit. Und von dem freien Zugang zu den Forschungsergebnissen, so hofft sie, werden Entscheidungsträger, also Politiker zum Beispiel und Beschäftigte den Gesundheitsdiensten, profitieren. Denn die Themen der Zeitschrift sind, wie machen die Erreger krank. Über viele Krankheiten weiß man relativ wenig. Wie kann man diesen Krankheiten vorbeugen, wie kann man die behandeln und wie dämmt man diese tropischen Krankheiten ein. Als es geht um Forschung, die die Bekämpfung der Krankheiten auf eine wissenschaftliche Basis stellt. Was ist praktikabel und was ist vom Kosten-Nutzen-Verhältnis sinnvoll. Und natürlich gab es zu diesen Themen und den Infektionskrankheiten immer schon Publikationen, nur waren diese sehr verstreut in verschiedenen Journals, und jetzt werden sie erstmals gebündelt. Und ein Ziel ist auch eine kritische Begleitung von Gesundheitsprogrammen, und wie erzielt man Synergieeffekte. Denn viele dieser Krankheiten treten in vielen Ländern gleichzeitig auf, und die Hoffnung ist, dass man aus guten Beispielen lernen kann, wie man es in einem anderen Land eben auch gutmachen kann.
Kienzlen: Richtet sich dann aber auch vornehmlich an die Wissenschaftler in diesen Ländern, wo die Krankheiten auftreten damit die dort entsprechend handeln können?
Winkelheide: Auch ja. Dass diese zumindest die wissenschaftliche Diskussion verfolgen können. Veröffentlichten werden zum einen natürlich auch klassische Tropenmediziner. Also die vom Institut Pasteur in Paris oder in Montpellier arbeiten, am Imperial College in London, oder bei den CDC in Atlanta. Aber man muss eben auch sehen, in den letzten Jahren gibt es ein gestärktes Selbstbewusstsein von Forschern in den Schwellenländern, also in Brasilien, Thailand, Indien, China, Kuba, aber auch in afrikanischen Ländern wie Kenia oder Uganda. Es wurde auch im Juli 2005 das Genom von drei tropischen Parasit veröffentlicht, das war ein punktueller Ansatz, sich mit solchen Krankheiten zu beschäftigen, die in diesen Ländern auftreten, diese Aktivitäten sollen jetzt gebündelt werden, und man soll einen Überblick bekommen, was läuft in diesem Bereich, was ist Erfolg versprechend vor allen Dingen.