Montag, 20. Mai 2024

Ernährung
Foschungsinitiative will Anbau von Linsen wiederbeleben

In Deutschland soll der Anbau von Linsen wiederbelebt werden. Dazu haben sich verschiedene Forschungseinrichtungen und Züchtungsinitiativen unter Federführung des Julius Kühn-Instituts zusammengeschlossen.

09.05.2024
    hülsenfrucht;Bildverwendung nur mit Urhebervermerk: Bassi/Shotshop/picture alliance. Keine Exlusivverkäufe möglich.
    Mehr Legominosen aufs Feld: Linsen sind wertvoll für die Ernährung von Mensch und Tier. (pa/Shotshop/Bassi)
    Die Linse ist eine Eiweißpflanze. Deutschland importiert jährlich 40.000 Tonnen der Hülsenfrucht. Hierzulande wird die Kultur nur auf einer sehr kleinen Fläche von rund 2.000 Hektar angebaut. Lediglich vier Prozent der Linsen, die auf deutschen Tellern landen, stammen nach Angaben des Julius Kühn-Instituts aus heimischem Anbau. Das liegt zum großen Teil daran, dass die in Deutschland ausgesäten Samen nicht für den großflächigen Anbau geeignet sind.

    Heimische Produktion von Linsen erhöhen

    In dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit 450.000 Euro geförderten Projekt soll nun herausgefunden werden, wie das Saatgut verändert werden muss, um die Produktion von Linsen in Deutschland zu erhöhen. Zudem wurden in Deutschland bisher zumeist Sommerlinsen angebaut, was jedoch den Wissenschaftlern zufolge angesichts des Klimawandels nicht zielführend ist. Denn die Winterarten der Linse nutzten die Feuchte der kalten Monate besser und seien weniger empfindlich gegenüber der zunehmend häufiger auftretenden Frühsommertrockenheit, heißt es. Daher will das Projekt auch andere Anbauformen in Deutschland etablieren.

    Wertvoll für die menschliche Ernährung

    Linsen gehören zur Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchte, welche mit Bakterien in ihren Wurzelknöllchen Stickstoff aus der Luft binden und damit die Bodenfruchtbarkeit erhöhen, ohne dass industriell hergestellte Stickstoffdünger ausgebracht werden müssen. Hülsenfrüchte bilden zudem proteinreiche Samen, die wertvoll für die Ernährung von Mensch und Tier sind.
    Diese Nachricht wurde am 09.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.