Archiv

Bildbearbeitung
Foto aus dem britischen Königshaus entspricht nicht den Presse-Regeln

Ein manpuliertes Foto bringt die königliche Familie in England in Verlegenheit. Ein Pressefotograf hätte das Bild so nicht auf den Markt bringen dürfen - für Pressefotos gelten strenge Regeln.

    Mehrere britische Zeitungen liegen nebeneinander. Sie alle haben das Bild von Kate und ihren Kindern auf der Titelseite.
    Mehrere britische Zeitungen hatten ein Foto von Kate und ihren Kindern auf der Titelseite. Das Foto wurde später von den Agenturen zurückgezogen, weil es zu stark bearbeitet gewesen sein soll. (AP / Alastair Grant)
    Auf dem Foto, das der Kensington-Palast veröffentlicht hatte, ist die Princess von Wales zusammen mit ihren Kindern zu sehen. Mehrere internationale Nachrichtenagenturen zogen das Foto wegen einer vermuteten übermäßigen Bildbearbeitung zurück. Prinzessin Kate bat für die Veröffentlichung um Entschuldigung. Die Ehefrau von Thronfolger Prinz William schrieb in sozialen Medien, wie viele Amateurfotografen experimentiere sie gelegentlich mit der Bearbeitung von Bildern.
    Die US-Agentur Associated Press (AP) kam nach einer Überprüfung des Bildes zu dem Schluss, das Foto zeige eine "Inkonsistenz" in der Darstellung von Prinzessin Charlottes linker Hand. AP zog das Bild zurück, ebenso weitere Agenturen, darunter Reuters und die britische PA. Auch die Deutsche Presse-Agentur schloss sich diesem Vorgehen an. Die Agenturen teilten mit, das Foto entspreche nicht den redaktionellen Standards.
    So heißt es im "Reuters Handbook of Journalism" beispielsweise, dass das Bearbeitungsprogramm Photoshop nur in sehr begrenztem Umfang eingesetzt werden darf, etwa um Bilder zu formatieren, zuzuschneiden, zu vergrößern oder die Farbe auszugleichen. In den Richtlinien der Agentur AP ist festgelegt, dass geringfügige Anpassungen mithilfe von Photoshop erlaubt sind. Allerdings ist es den AP-Fotografen verboten, nachträglich Belichtung, Kontrast, sowie Farbwerte- und Sättigung zu ändern, wenn die Aufnahme dadurch entscheidend verändert wird. Den Agenturen geht es um Authentizität der Bilder und um ihre Glaubwürdigkeit.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.