Kölner Generalmusikdirektor
François-Xavier Roth lässt Arbeit nach Belästigungsvorwürfen ruhen

Nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lässt der Kapellmeister des Kölner Gürzenich-Orchesters, François-Xavier Roth, seine Arbeit vorerst ruhen. Das teilte die Geschäftsführung des Orchesters mit.

    Francois-Xavier Roth hebt beide Arme in die Luft während er dirigiert.
    Nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung lässt der Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters in Köln, Francois-Xavier Roth, seine Arbeit vorerst ruhen. (picture alliance / dpa / CTK / Katerina Sulova)
    In einer Erklärung, die Roth schriftlich abgegeben hat, heißt es, er habe sich dazu entschlossen, das Gürzenich-Orchester vorerst nicht zu dirigieren, um in aller Ruhe die Durchführung der Untersuchungen zu ermöglichen. Er entschuldige sich zudem bei allen, die er verletzt haben könnte.

    Französische Zeitung hatte Vorwürfe aufgebracht

    Auf der Internetseite des Orchesters wurde zusätzlich eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin heißt es, das Gürzenich-Orchester und die Stadt Köln würden die Berichterstattung zu Roth und das Thema sexuelle Belästigung sehr ernst nehmen und dem nachgehen. Ein Sprecher der Stadt Köln hatte zuvor mitgeteilt, Oberbürgermeisterin Reker habe bereits veranlasst, dass der Sachverhalt aufgeklärt werde. Eine externe Anwaltskanzlei sei beauftragt worden, den Vorwürfen nachzugehen und gegebenenfalls rechtliche Schritte zu prüfen.
    Die Vorwürfe waren von der französischen Zeitung "Le Canard enchainé" enthüllt worden. Roth soll demnach anzügliche SMS-Nachrichten an Musikerinnen und Musiker verschickt haben. Der französische Dirigent ist seit 2015 Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Zuvor leitete er das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Der SWR will die Hinweise ebenfalls prüfen.
    Diese Nachricht wurde am 25.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.