Französischer Zentralbank-Chef
"Frankreich droht wegen Staatsfinanzen zu ersticken"

Der Chef der französischen Zentralbank, Villeroy de Galhau, hat mit dramatischer Wortwahl den in der Nationalversammlung seit Monaten anhaltenden Haushalts-Konflikt kritisiert.

    Das Bild zeigt Francois Villeroy de Galhau. Er hält gestikulierend eine Rede und macht ein ernstes Gesicht.
    Der Präsident der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau (dpa/picture-alliance/Vincent Isore)
    Er sagte der Zeitung "La Croix", Frankreich sei nicht vom Bankrott bedroht, sondern von einem allmählichen Ersticken. Eine große Gefahr stellen demnach vor allem die steigenden Zinslasten für die über die Jahre angehäuften Schulden dar. Villeroy de Galhau warnte in diesem Zusammenhang vor den Gefahren einer "Ansteckung", die zu teureren Krediten auch für Haushalte und Unternehmen führen könnte. Frankreich verzeichnet einen Rekord-Schuldenstand von 3,4 Billionen Euro, was 115 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die Neuverschuldung lag im vergangenen Jahr bei 5,8 Prozent. Zudem steckt das Land seit Monaten in einer politischen Krise.
    Das Parlament ist in mehrere politische Blöcke zersplittert, die Regierung verfügt dort nicht über eine eigene Mehrheit.
    Diese Nachricht wurde am 26.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.