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Nach Gewalt bei Fußballspielen
Frankreich Sportministerin will härter gegen Hooligans vorgehen

Frankreichs Sportministerin Oudea-Castera will ab Janaur stärker gegen gewalttätige Hooligans vorgehen. Zudem sollen auch die Fußballvereine selbst stärker in die Verantwortung genommen werden können. 

    Hooligans beim Spiel Paris FC gegen Olympique Lyonnais im Jahr 2021. Sie feuern bengalisches Feuer ab, im Vordergrund stehen Polizisten.
    Hooligans beim Spiel Paris FC gegen Olympique Lyonnais im Jahr 2021. Frankreichs Sportministerin will die Gewalt beim Fußball bekämpfen und härter bestrafen. (picture alliance / dpa / MAXPPP / Julien Mattia / Le Pictorium)
    Die Ministerin erklärte, man brauche eine "Politik der strengeren Strafen". Sie deutete an, künftig auch mit mehr und weiterreichenden Stadionverboten gegen Gewalttäter vorgehen zu wollen.
    Anfang Dezember war ein Anhänger des FC Nantes bei Ausschreitungen vor dem Spiel gegen OGC Nizza ums Leben gekommen. Das Unglück stellte für den französischen Fußball den Tiefpunkt einer Entwicklung dar, nachdem bereits in den vorherigen Monaten Krawalle von Hooligans unterschiedlicher Vereine den Profibereich erschüttert hatten.

    Vereine und Verbände sollen stärker eingebunden werden

    Oudea-Casteras neuer Kurs ist offenbar auch eine Konsequenz aus Problemen bei der Umsetzung von Anreiseverbote, die von den Behörden ausgesprochen wurden. Die meisten dieser Anordnungen waren von Frankreichs obersten Verwaltungsrichtern als "schwerwiegende und unverhältnismäßige Eingriffe in die Grundfreiheiten der Bürger" gewertet und deshalb für nichtig erklärt worden.
    Die Sportministerin will auch die Fußballvereine selbst und Verbände wie die Liga-Organisation LFP stärker in die Verantwortung nehmen. Die LFP hatte Ende Oktober bei der Aufarbeitung von gefährlichen Steinwürfen auf einen Mannschaftsbus die Tatorte als öffentliche Räume eingestuft und aus diesem Grund keine Sanktionen verhängen wollen. Oudea-Castera sagte, es sei notwendig, einzelne Verantwortlichkeiten regional, räumlich und zeitlich zu klären, damit solche Unsicherheiten nicht mehr auftreten würden.