
Macron sagte, es sei deutlich effizienter und praktischer, auf ukrainischem Boden auszubilden. Die Entsendung bedeute keine Eskalation. Es gehe nicht darum, europäische oder verbündete Soldaten an die Front zu schicken, betonte der französische Präsident.
Die Ausbildung von ukrainischen Piloten und Mechanikern für die zugesagten Mirage-Kampfflugzeuge werde unterdessen in den kommenden Tagen in Frankreich beginnen. Die Zahl an Mirage-Jets, die Frankreich und weitere Länder der von Russland angegriffenen Ukraine überlassen wollen, nannte Macron noch nicht. Frankreich müsse noch abschließend klären, wie viele Maschinen es selbst zur Verfügung stellt. Macron hatte die Lieferung der Kampfflugzeuge am Vorabend angekündigt.
Die Flugzeuge vom Typ Mirage 2000-5 sind vor allem für die Luftverteidigung konzipiert und können auch für den Einsatz der französisch-britischen Marschflugkörper des Typs Scalp/Storm Shadow verwendet werden, mit denen die Ukraine beliefert wurde. Frankreichs Luftwaffe will die Jets ohnehin bis 2030 ausrangieren und durch moderne Jets des Typs Rafale ersetzen. Frankreich verfügt über 40 Mirage 2000-5, der Flugzeugtyp wurde auch in andere Länder exportiert.
Rüstungsunternehmen KNDS soll in der Ukraine Granaten und Ersatzteile produzieren
Bei dem Besuch Selenskyjs wurde auch beschlossen, dass das deutsch-französische Rüstungsunternehmen KNDS künftig in der Ukraine Granaten und Ersatzteile für Caesar-Geschütze produzieren soll. Details zur Höhe der Investition und zur Art der Produktion wurden zunächst nicht bekannt.
Macron kündigte zudem weitere Lieferungen von Scalp-Marschflugkörpern und einen Fonds über 200 Millionen Euro an, der die ukrainische Wirtschaft unterstützen soll. Konkret sollen Firmen davon profitieren, die in die kritische Infrastruktur des Landes investieren wollen.
Macron: Wollen keine Eskalation
Der französische Präsident betonte, man wolle keine Eskalation, aber es sei nötig, der Ukraine zu helfen, Widerstand gegen die russischen Angreifer zu leisten. Die ukrainische Armee ist in den vergangenen Monaten in ihrem Abwehrkampf unter Druck geraten.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte am Vortag an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teilgenommen. Er nutzte seinen Aufenthalt in Frankreich, um erneut für eine lang anhaltende Unterstützung seines Landes zu werben. US-Präsident Biden sagte ihm Militärmaterial im Wert von 225 Millionen Euro zu.
Diese Nachricht wurde am 07.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.