Das Lächeln ist gewichen: Seit zwei Tagen hängt ein neues Konterfei von Ingrid Betancourt am Pariser Rathaus, eingeweiht von den Bürgermeistern der Städte Paris und Bogotá. Abgemagert, traurig, verzweifelt schaut Ingrid Betancourt darauf aus. Kein Wunder nach mittlerweile viereinhalb Jahren, die sie bei den FARC, den revolutionären Streitkräften Kolumbiens, im Dschungel in Geiselhaft sitzt! Gleichzeitig spricht aber aus dem neuen Riesenporträt die Hoffnung der Verzweifelung. Denn das Bild signalisiert: Ingrid Betancourt lebt. Und nach dem Ende letzter Woche übermittelten Lebenszeichen hat Präsident Sarkozy die Befreiung der einstigen kolumbianischen Präsidentschaftskandidatin mit französischem Pass zur absoluten Chefsache erklärt.
" Er formuliere einen Traum, Ingrid Betancourt möge Weihnachten im Kreise ihrer Familie verbringen. "
Der Wunsch war Teil eines persönlichen Fernseh- und Rundfunkappells, den Nicolas Sarkozy an den Chef der kolumbianischen Guerilla, den Tirofijo, sicherer Schuss genannten Manuel Marulanda gerichtet hat.
" Sie wissen ich teile ihre Ideen nicht und verurteile Ihre Methoden. Ich bitte sie ganz förmlich, Ingrid Betancourt freizulassen, damit Sie nicht mit ihrem Gewissen den Tod der Frau verantworten müssen, die am Ende ihrer Kräfte ist! Ich meinerseits verpflichte mich weiter, an einer humanitären Lösung zur Freilassung aller anderen Entführten mitzuwirken. "
Damit geht Sarkozy auf ein Angebot, genauer eine Aufforderung des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe ein. Dieser hatte zuvor den ursprünglichen Vermittler, Venezuelas linkspopulistischen Präsidenten Hugo Chávez das Mandat entzogen. Chávez hatte entgegen Absprachen direkt mit kolumbianischen Generälen gesprochen. Allerdings hat die Intervention des Venezolaners, den die Familienangehörigen Ingrid Betancourts und anderer Geiseln gern weiter als Zwischenhändler sähen, nach Jahren das erste Lebenszeichen produziert, wenn auch indirekt. Denn kolumbianische Sicherheitskräfte haben Guerillas mit den Videobändern und Briefen von Geiseln abgefangen. Ohne den linken Chávez könnte es schwer werden, die FARC zu überzeugen. Die Guerilla beharrt immer noch auf der Räumung eines Gebietes der Größe New Yorks, um über einen Gefangenenaustausch zu verhandeln: 450 bis 500 inhaftierte Guerilleros gegen 45 Geiseln, darunter Ingrid Betancourt, drei US Amerikaner der Antidrogeneinheit und Kolumbianer. Bislang hat Kolumbiens Präsident Uribe diese Vorbedingung der Guerilla abgelehnt, obwohl er mit rechtsgerichteten Paramilitärs ein Amnestieabkommen unter ähnlichen Bedingungen abgeschlossen hatte.
Kann Sarkozy, kann Frankreich zusammen mit den ebenfalls vermittelnden Spaniern und Schweizern Bewegung in die festgefahrene Situation bringen?
Die Familienangehörigen zeigen sich jedenfalls erfreut über das persönliche Engagement Sarkozys.
" Das sei ein sehr mutiger Appell gewesen - Manuel Marulanda könne nicht so gefühllos sein ... Das Ganze möge einen sehr raschen positiven Effekt haben. "
Schöpft die Schwester der Entführten Astrid Betancourt wieder Hoffnung. Ingrid Betancourts Kinder Melanie und Lorenzo haben selbst über Radio France Internationale ihrer Mutter Durchhalteparolen geschickt. Keine Nachrichtensendung ohne Bilder und Meldungen über Ingrid Betancourt, die Frau, die zwar nur zur Hälfte Französin ist, deren Schicksal jedoch seit Jahren bereits die Nation berührt! Auch wenn sie nicht ganz unschuldig an ihrem schrecklichen Lage ist: War die damals weit abgeschlagene Kandidatin zur kolumbianischen Präsidentschaftswahl doch gegen Anweisung der Regierung in den Dschungel gereist! Selbst auf Paris Plage, dem künstlichen Seinestrand in der Hauptstadt hatte man ihr im Sommer jedoch einen Stand gewidmet:
" Sie wird immer mehr zu einem Mythos: Eine Person, deren Bild, wir alle im Kopf haben, und man denkt eigentlich nicht mehr dran, dass es eine Person in Not ist, die uns braucht. "
Aus dem Mythos vom Sommer ist ein Abbild des Geiselelends geworden: Sichtbar für jeden auf dem Pariser Rathausplatz. Eine ganze Nation bangt um ihr Schicksal. Und wohl genau deshalb hat sich der Präsident auch ganz persönlich so sehr engagiert!
" Er formuliere einen Traum, Ingrid Betancourt möge Weihnachten im Kreise ihrer Familie verbringen. "
Der Wunsch war Teil eines persönlichen Fernseh- und Rundfunkappells, den Nicolas Sarkozy an den Chef der kolumbianischen Guerilla, den Tirofijo, sicherer Schuss genannten Manuel Marulanda gerichtet hat.
" Sie wissen ich teile ihre Ideen nicht und verurteile Ihre Methoden. Ich bitte sie ganz förmlich, Ingrid Betancourt freizulassen, damit Sie nicht mit ihrem Gewissen den Tod der Frau verantworten müssen, die am Ende ihrer Kräfte ist! Ich meinerseits verpflichte mich weiter, an einer humanitären Lösung zur Freilassung aller anderen Entführten mitzuwirken. "
Damit geht Sarkozy auf ein Angebot, genauer eine Aufforderung des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe ein. Dieser hatte zuvor den ursprünglichen Vermittler, Venezuelas linkspopulistischen Präsidenten Hugo Chávez das Mandat entzogen. Chávez hatte entgegen Absprachen direkt mit kolumbianischen Generälen gesprochen. Allerdings hat die Intervention des Venezolaners, den die Familienangehörigen Ingrid Betancourts und anderer Geiseln gern weiter als Zwischenhändler sähen, nach Jahren das erste Lebenszeichen produziert, wenn auch indirekt. Denn kolumbianische Sicherheitskräfte haben Guerillas mit den Videobändern und Briefen von Geiseln abgefangen. Ohne den linken Chávez könnte es schwer werden, die FARC zu überzeugen. Die Guerilla beharrt immer noch auf der Räumung eines Gebietes der Größe New Yorks, um über einen Gefangenenaustausch zu verhandeln: 450 bis 500 inhaftierte Guerilleros gegen 45 Geiseln, darunter Ingrid Betancourt, drei US Amerikaner der Antidrogeneinheit und Kolumbianer. Bislang hat Kolumbiens Präsident Uribe diese Vorbedingung der Guerilla abgelehnt, obwohl er mit rechtsgerichteten Paramilitärs ein Amnestieabkommen unter ähnlichen Bedingungen abgeschlossen hatte.
Kann Sarkozy, kann Frankreich zusammen mit den ebenfalls vermittelnden Spaniern und Schweizern Bewegung in die festgefahrene Situation bringen?
Die Familienangehörigen zeigen sich jedenfalls erfreut über das persönliche Engagement Sarkozys.
" Das sei ein sehr mutiger Appell gewesen - Manuel Marulanda könne nicht so gefühllos sein ... Das Ganze möge einen sehr raschen positiven Effekt haben. "
Schöpft die Schwester der Entführten Astrid Betancourt wieder Hoffnung. Ingrid Betancourts Kinder Melanie und Lorenzo haben selbst über Radio France Internationale ihrer Mutter Durchhalteparolen geschickt. Keine Nachrichtensendung ohne Bilder und Meldungen über Ingrid Betancourt, die Frau, die zwar nur zur Hälfte Französin ist, deren Schicksal jedoch seit Jahren bereits die Nation berührt! Auch wenn sie nicht ganz unschuldig an ihrem schrecklichen Lage ist: War die damals weit abgeschlagene Kandidatin zur kolumbianischen Präsidentschaftswahl doch gegen Anweisung der Regierung in den Dschungel gereist! Selbst auf Paris Plage, dem künstlichen Seinestrand in der Hauptstadt hatte man ihr im Sommer jedoch einen Stand gewidmet:
" Sie wird immer mehr zu einem Mythos: Eine Person, deren Bild, wir alle im Kopf haben, und man denkt eigentlich nicht mehr dran, dass es eine Person in Not ist, die uns braucht. "
Aus dem Mythos vom Sommer ist ein Abbild des Geiselelends geworden: Sichtbar für jeden auf dem Pariser Rathausplatz. Eine ganze Nation bangt um ihr Schicksal. Und wohl genau deshalb hat sich der Präsident auch ganz persönlich so sehr engagiert!