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Französisch auf der roten Liste

    In Paris ging am Wochenende (21. und 22.7.) der 10. Weltkongress der Französischlehrer zu Ende. 3.300 Lehrer, Dozenten und Professoren aus 120 Ländern haben hier ihre Erfahrungen ausgetauscht und über die Tatsache gesprochen, dass Französisch weltweit immer stärker durch das Englische verdrängt wird. Unter dem Motto "Modernität, Vielfalt und Solidarität" ging es bei dem Erfahrungsaustausch vor allem darum, wie im Zeitalter von Multimedia und Internet eine so traditionsreiche Sprache wie das Französische attraktiv und gegenwartsbezogen vermittelt werden kann. Ein Vorschlag zielte in die Richtung, sich offen für ein modernes, vereinfachtes Französisch einzusetzen. Warum soll man es sich denn so schwer machen, an zu vielen überholten grammatikalischen Formen festhalten und alle Formen, Finessen und Ausnahmen unterrichten wollen?, so die berechtigten Fragen von Teilnehmern. Verständlich also die Forderung, ein modernes, vereinfachtes Französisch zu vermitteln, wie es heute von den meisten Franzosen im täglichen Leben gesprochen wird.

    Auf über 150 Millionen Menschen weltweit werden diejenigen geschätzt, die die französische Sprache beherrschen. Dazu kommen jedes Jahr 90 Millionen, die Französisch neu erlernen. Dennoch stimmt es, dass sie die Rolle des Französischen in der Welt wandelt. Der Trend geht dahin, Französisch nach Englisch als zweite Fremdsprache zu erlernen. Über mangelnden Zuspruch kann sich jedoch Siegfried Leutsch nicht beklagen. Er unterrichtet am Fremdsprachenzentrum der Technischen Universität Dresden. Seiner Meinung nach "erklärt sich das besonderer Interesse für Französisch in den neuen Bundesländern damit, dass diese Sprache früher hier ein eher exotisches Außenseiterfach war und somit Nachholbedarf besteht. Seit der Wende haben wir sehr viel Zuspruch".

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    Fédération Internationale des Professeurs de Francais

    Französischsprachige Zeitungen im Internet

    Internet Wegweiser Französisch