Im vergangenen Jahr haben Bürgerinnen und Bürger beim Deutschen Werberat gegen 264 Werbekampagnen protestiert. In den meisten Fällen konnte der Werberat die Einwände als unbegründet zurückweisen. Auch oder gerade in Krisenzeiten reagieren viele Menschen sensibel, besonders wenn es um frauenfeindliche Werbekampagnen geht, meint Volker Nickel, Sprecher des Werberats:
"Wenn zum Beispiel eine Werbebeilage eines Lebensmitteldiscounters zeigt, Vater und Sohn beim Autowaschen und dann steht dort der Slogan: Männersache, alles für den Autofan! Dann kann man daraus nicht schließen, Frauen könnten nicht Autofahren, wie die Beschwerdeführerin meinte. Das mussten wir dann ablehnen. Wir merken auch, in Krisenzeiten wird die Bevölkerung empfindsamer."
Wie auch im vergangenen Jahr ging es bei den meisten Beschwerden um Frauendiskriminierung. In 75 Fällen haben die Unternehmen ihre Werbung nach der Kritik durch den Werberat eingestellt, in sieben Fällen wurde die Kampagne geändert. Dabei sind große Handelsketten mit professionell gestalteten Werbekampagnen selten betroffen. Eine Beanstandung oder gar eine Rüge durch den Werberat ist gleichbedeutend mit Imageverlust. Oft sind es kleine Firmen, die ihre Werbung ohne professionelle Hilfe selbst gestalten und damit viele Gründe zur Beanstandung liefern.
"Und manchmal hören wir dann auch "das ist doch meine nackte Frau auf dem Plakat" und dann ist der Unternehmer ganz entrüstet, wie man so etwas kritisieren kann. Er verwechselt da etwas, denn entscheidend ist nicht, wer da auf dem Plakat drauf ist, welche Biographie der hat, sondern wie das in der Öffentlichkeit von den Bürgern aufgenommen wird. Diese kleinen Firmen machen eben keine professionelle Werbung, da spielt auch eine Werbeagentur selten eine Rolle, das wird häufig am Stammtisch gemacht und so sieht die Werbung dann manchmal auch aus."
In sechs Fällen musste der Deutsche Werberat eine öffentliche Rüge aussprechen. Das passiert selten und nur dann, wenn sich die Unternehmen weigern, beanstandete Werbekampagnen zu ändern.
"Ein Fall betraf einen Fleischerfrischdienst, der hatte auf seinen LKWs nackte Frauen abgebildet und darauf G und M-Fleischwarenfrischdienst geschrieben und dann war da auch noch eine Art Trichinenstempel auf der nackten Frau. Er wollte erst nur den Trichinenstempel wegnehmen. Wir haben dann die öffentliche Rüge ausgesprochen und dann hat das Unternehmen gemerkt, das tut ihm nicht gut. Unterdessen sind alle LKWs umgespritzt."
Ab Mai bietet der Deutsche Werberat für produzierende Unternehmen und alle Branchen des Dienstleistungssektors eine neue Möglichkeit, um Firmen vor teuren Imageschäden zu bewahren. Jeder kann dann die eigene Werbekampagne durch den Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft prüfen lassen. Außerdem, so Volker Nickel bietet der Werberat in diesem Jahr erstmals eine Konferenz als zusätzliches Diskussionsforum an. Der Titel: Werbung und Gesellschaft.
"Wir werden zum Beispiel jetzt mit der Lebensmittelwerbung anfangen, und dann werden es die Verbraucherorganisationen sein und alle, die damit zu tun haben und dort reden wir dann über Werbung, die kommerzielle Kommunikation im Bereich der Lebensmittelwerbung. Aber auch Themen wie frauendiskriminierende Werbung, Umweltschutz, Kinder. Diese Konferenz soll allen gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit geben, noch intensiver mit uns zu diskutieren."
"Wenn zum Beispiel eine Werbebeilage eines Lebensmitteldiscounters zeigt, Vater und Sohn beim Autowaschen und dann steht dort der Slogan: Männersache, alles für den Autofan! Dann kann man daraus nicht schließen, Frauen könnten nicht Autofahren, wie die Beschwerdeführerin meinte. Das mussten wir dann ablehnen. Wir merken auch, in Krisenzeiten wird die Bevölkerung empfindsamer."
Wie auch im vergangenen Jahr ging es bei den meisten Beschwerden um Frauendiskriminierung. In 75 Fällen haben die Unternehmen ihre Werbung nach der Kritik durch den Werberat eingestellt, in sieben Fällen wurde die Kampagne geändert. Dabei sind große Handelsketten mit professionell gestalteten Werbekampagnen selten betroffen. Eine Beanstandung oder gar eine Rüge durch den Werberat ist gleichbedeutend mit Imageverlust. Oft sind es kleine Firmen, die ihre Werbung ohne professionelle Hilfe selbst gestalten und damit viele Gründe zur Beanstandung liefern.
"Und manchmal hören wir dann auch "das ist doch meine nackte Frau auf dem Plakat" und dann ist der Unternehmer ganz entrüstet, wie man so etwas kritisieren kann. Er verwechselt da etwas, denn entscheidend ist nicht, wer da auf dem Plakat drauf ist, welche Biographie der hat, sondern wie das in der Öffentlichkeit von den Bürgern aufgenommen wird. Diese kleinen Firmen machen eben keine professionelle Werbung, da spielt auch eine Werbeagentur selten eine Rolle, das wird häufig am Stammtisch gemacht und so sieht die Werbung dann manchmal auch aus."
In sechs Fällen musste der Deutsche Werberat eine öffentliche Rüge aussprechen. Das passiert selten und nur dann, wenn sich die Unternehmen weigern, beanstandete Werbekampagnen zu ändern.
"Ein Fall betraf einen Fleischerfrischdienst, der hatte auf seinen LKWs nackte Frauen abgebildet und darauf G und M-Fleischwarenfrischdienst geschrieben und dann war da auch noch eine Art Trichinenstempel auf der nackten Frau. Er wollte erst nur den Trichinenstempel wegnehmen. Wir haben dann die öffentliche Rüge ausgesprochen und dann hat das Unternehmen gemerkt, das tut ihm nicht gut. Unterdessen sind alle LKWs umgespritzt."
Ab Mai bietet der Deutsche Werberat für produzierende Unternehmen und alle Branchen des Dienstleistungssektors eine neue Möglichkeit, um Firmen vor teuren Imageschäden zu bewahren. Jeder kann dann die eigene Werbekampagne durch den Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft prüfen lassen. Außerdem, so Volker Nickel bietet der Werberat in diesem Jahr erstmals eine Konferenz als zusätzliches Diskussionsforum an. Der Titel: Werbung und Gesellschaft.
"Wir werden zum Beispiel jetzt mit der Lebensmittelwerbung anfangen, und dann werden es die Verbraucherorganisationen sein und alle, die damit zu tun haben und dort reden wir dann über Werbung, die kommerzielle Kommunikation im Bereich der Lebensmittelwerbung. Aber auch Themen wie frauendiskriminierende Werbung, Umweltschutz, Kinder. Diese Konferenz soll allen gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit geben, noch intensiver mit uns zu diskutieren."