Literatur
Frau verklagt Kamel Daoud, weil sie sich in seinem Roman wiedererkennt

Der Schriftsteller Kamel Daoud wird in Algerien wegen seines Romans "Houris" verklagt.

    Der algerisch-französische Schriftsteller Kamel Daoud präsentiert sich und sein Buch "Houris" an einem offenen Fenster, nachdem er den französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt 2024, erhalten hat.
    Daoud soll in seinem Roman "Houris" die Geschichte einer Patierntin seiner Frau verarbeitet haben. (IMAGO / NurPhoto / IMAGO / Michel Stoupak)
    Der algerisch-französische Autor erzählt in seinem Buch die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Stimme verlor, als ihr ein Islamist während des Bürgerkriegs von 1992 bis 2002 die Kehle durchschnitt. Dabei soll Daoud Informationen seiner Ehefrau - einer Psychiaterin - verwendet haben.
    Die Klägerin, die sich in dem Roman wiedererkennt, behauptet, sie habe der Ärztin die Geschichte genau so erzählt, wie sie in dem Buch beschrieben ist. In Algerien gibt es ein Gesetz, das Berichte über den Bürgerkrieg einschränkt. Auch die nationale Organisation für Terrorismusopfer in Algerien hat Klage gegen Daoud und seine Frau eingereicht. In dem nordafrikanischen Land ist der Roman "Houris", der kürzlich den französischen Literaturpreis "Prix Goncourt" erhielt, nicht erschienen.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.