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Frauen-Skispringen, Ski-Halfpipe oder Snowboard-Slopestyle müssen warten

Das IOC-Exekutivkomitee hat sich im mexikanischen Acapulco mit der Aufnahme von zehn neuen Wettbewerben bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi befasst.

Von Jens Weinreich | 25.10.2010
    Die Führungsriege des IOC hat einen kuriosen Beschluss gefasst. Der lautet: Im Prinzip sind alle Funktionäre dafür, dass ab 2014 in Sotschi zehn weitere Wettbewerbe zugelassen werden - doch die Entscheidung darf IOC-Präsident Jacques Rogge allein treffen. Im Frühjahr 2011, nach weiteren Weltmeisterschaften in diesen Disziplinen, wird Rogge sein Urteil verkünden. Es kommt darauf an, wie international und professionell sich die Events präsentieren - und ob sie vom Publikum angenommen werden. Anders als bei Sommerspielen, wo das Programm strikt begrenzt wird, lassen sich Winterspiele leicht erweitern.

    Aus deutscher Sicht sind vor allem die gemischten Team-Wettbewerbe im Biathlon und Rodeln interessant und voraussichtlich Medaillengaranten. Weiter im Prüfprozess: Frauen-Skispringen, Eiskunstlauf-Team, Ski-Halfpipe und Ski- sowie Snowboard-Slopestyle. Umstritten war in der Vergangenheit vor allem Frauen-Skispringen. Für ihre Olympia-Teilnahme 2010 waren einige Skispringerinnen schon vergeblich gegen das IOC vor Gericht gezogen.

    Das IOC nannte nun drei Kriterien für Rogges Urteil: Gleichberechtigung der Geschlechter, Universalität und Attraktivität für die Jugend. Demnach dürfte Rogge fast alle Disziplinen zulassen, die dann auch 2018 ausgetragen würden. Bernhard Schwank, Münchens Bewerbungschef für die übernächsten Winterspiele, argumentiert ähnlich wie das IOC: Die zusätzlichen Kosten für Wettkampfstätten seien zu vernachlässigen, es würde wenig Probleme bereiten, sämtliche Anwärter zuzulassen.