Sie sind straff organisiert und ihre Netzwerke umspannen mittlerweile die ganze Welt. In Vereinigungen wie "Energia", "Life" oder "Windfang" kämpfen sie für die Rechte der Frauen und für eine lebenswerte Welt – doch viel mehr sind sie die Lobbyisten einer neuen weiblichen Umweltpolitik. Ihre These: Ohne mehr Mitsprache und Macht der Frauen ist effizienter Umweltschutz nicht möglich. "Gendermainstreaming" lautet das Zauberwort, welches auch im Energiebereich den Geschlechterunterschied ausgleichen soll. Ulrike Röhr vom FrauenUmweltNetz Frankfurt:
Wenn Frauen mit den Gender-Aspekten rein gehen, können sie einen Weg bereiten, dass mehr soziale und auch ökonomische Aspekte stärker einbezogen werden in die Diskussion um nachhaltige Energie oder Klimaschutz. Wenn sich Frauen damit beschäftigen, thematisieren sie viel mehr die Gerechtigkeitsaspekte. Nicht nur zwischen den Geschlechtern, aber auch die Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd. Zwischen den entwickelten Ländern und zwischen den sich noch entwickelnden Ländern.
Besonders in der typischen Männerdomäne "Energie" sei mehr Weiblichkeit dringend notwendig. Ob in Wirtschaft, Politik, Planung, Forschung oder Umsetzung – Fakt ist: Wenn es um Energieversorgung geht, sind Frauen nur selten zu finden. Gründe dafür sind vielschichtig und teilweise recht simpel: Denn schon seit jeher wird Energie auch mit Gefahr verbunden, bei Strom wird vor Lebensgefahr gewarnt – und Mädchen sollten am besten gleich die Finger davon lassen. Ganz anders hingegen werden die Jungs an Energie herangeführt. Geduldig erklärt Papa ihnen gerne alles rund um Volt und Watt:
In der Regel ist es so, dass die Männer zuständig für die technischen Aspekte der Energieversorgung sind. Also, welchen Heizkessel haben wir, wie wird das Warmwasser produziert usw. Während die Frauen eher für die verhaltensbedingten Änderungen im Energiebereich zuständig sind.
Somit scheint die klare Rollenverteilung zumindest in Punkto Energie noch immer unumstößlich. Daran ändert auch nicht, dass längst per Beschluss der Europäischen Union in sämtlichen Ausschüssen und Gremien mindestens 40% Frauen vertreten sein müssen. Auch jüngst verabschiedete "Gendermainstreamprogramme", die keinen Unterschied mehr zwischen Mann und Frau zulassen sollen, sind besonders bei harten Themen wie Energie kaum erfolgreich. Nein – der Energiesektor blieb dem weiblichen Geschlecht größtenteils unerschlossen. Mit nahe liegenden Folgen:
Es gibt eine Untersuchung, die die Entwicklung von Mikrowellenherden zum Thema hat. Hier wurde dann festgestellt, dass die natürlich ausschließlich von Männern entwickelt wurden. Getestet wurden sie anschließend von Hauswirtschafterinnen. Und die haben dann festgestellt, dass diese Mikrowellen völlig überentwickelt waren. Also die hatten viel zu viel elektronischen Schnickschnack, den sie nie genutzt haben oder nie nutzen würden. Aber auch dieses verbraucht dann natürlich wieder Energie.
Ein Teufelskreis. Dabei ist der weibliche Einfluss bzw. Nicht-Einfluss von Frauen im Energiebereich kaum erforscht. Unbekannt ist somit auch, inwieweit sich ein höherer Frauenanteil in der Energiewirtschaft positiv auf nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz auswirken könnte. Nur Tendenzen sind fest zu machen. Somit sind Frauen häufiger als Männer strikt gegen Nuklearenergie. Frauen setzen auf regenerative, sanftere Energieformen und auf energiesparende Technik. Schade, dass da der europaweite Anteil von Frauen in der Energiewirtschaft durchschnittlich bei knapp 20% liegt. Das soll sich so schnell wie möglich ändern. Ulrike Röhr:
Na wir erhoffen uns: Das eine ist mehr Frauen in Entscheidungspositionen, und wenn mehr Frauen in Entscheidungspositionen sind, dann müssen natürlich auch die energiepolitischen Maßnahmen oder auch die Energieproduktion so durchgeführt werden, dass sie auch den Bedürfnissen von Frauen entsprechen. Und wir erwarten natürlich auch, dass die Energiepolitik sich genau überlegt, wen sie denn eigentlich als Adressaten haben. Und gegebenenfalls auch, um zu schauen, wo unterstützen sich zum Beispiel Umweltschutz und Frauenförderung und Geschlechtergerechtigkeit gegenseitig. Wo kann man die Synergieeffekte besser nutzen?
Zum Beispiel: Warum sagen Männer immer nur den anderen, das Licht auszumachen? Oder auch: Warum haben Frauen keine Ahnung, wann die Sicherungen überlastet sind? Das alles letzten Endes mit ernstem Hintergrund: dem Umweltschutz. Und als Appell an die Regierungen, damit die Botschaften auch ankommen:
Wir wollen die Unterschiede ansprechen. Und sagen: Hier, wenn ihr appelliert ans Energiesparen, dann müsst ihr das adressieren. Dann müsst ihr sagen ‚Frauen, spart Energie in diesem Bereich und Männer in jenen Bereichen’.
Wenn Frauen mit den Gender-Aspekten rein gehen, können sie einen Weg bereiten, dass mehr soziale und auch ökonomische Aspekte stärker einbezogen werden in die Diskussion um nachhaltige Energie oder Klimaschutz. Wenn sich Frauen damit beschäftigen, thematisieren sie viel mehr die Gerechtigkeitsaspekte. Nicht nur zwischen den Geschlechtern, aber auch die Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd. Zwischen den entwickelten Ländern und zwischen den sich noch entwickelnden Ländern.
Besonders in der typischen Männerdomäne "Energie" sei mehr Weiblichkeit dringend notwendig. Ob in Wirtschaft, Politik, Planung, Forschung oder Umsetzung – Fakt ist: Wenn es um Energieversorgung geht, sind Frauen nur selten zu finden. Gründe dafür sind vielschichtig und teilweise recht simpel: Denn schon seit jeher wird Energie auch mit Gefahr verbunden, bei Strom wird vor Lebensgefahr gewarnt – und Mädchen sollten am besten gleich die Finger davon lassen. Ganz anders hingegen werden die Jungs an Energie herangeführt. Geduldig erklärt Papa ihnen gerne alles rund um Volt und Watt:
In der Regel ist es so, dass die Männer zuständig für die technischen Aspekte der Energieversorgung sind. Also, welchen Heizkessel haben wir, wie wird das Warmwasser produziert usw. Während die Frauen eher für die verhaltensbedingten Änderungen im Energiebereich zuständig sind.
Somit scheint die klare Rollenverteilung zumindest in Punkto Energie noch immer unumstößlich. Daran ändert auch nicht, dass längst per Beschluss der Europäischen Union in sämtlichen Ausschüssen und Gremien mindestens 40% Frauen vertreten sein müssen. Auch jüngst verabschiedete "Gendermainstreamprogramme", die keinen Unterschied mehr zwischen Mann und Frau zulassen sollen, sind besonders bei harten Themen wie Energie kaum erfolgreich. Nein – der Energiesektor blieb dem weiblichen Geschlecht größtenteils unerschlossen. Mit nahe liegenden Folgen:
Es gibt eine Untersuchung, die die Entwicklung von Mikrowellenherden zum Thema hat. Hier wurde dann festgestellt, dass die natürlich ausschließlich von Männern entwickelt wurden. Getestet wurden sie anschließend von Hauswirtschafterinnen. Und die haben dann festgestellt, dass diese Mikrowellen völlig überentwickelt waren. Also die hatten viel zu viel elektronischen Schnickschnack, den sie nie genutzt haben oder nie nutzen würden. Aber auch dieses verbraucht dann natürlich wieder Energie.
Ein Teufelskreis. Dabei ist der weibliche Einfluss bzw. Nicht-Einfluss von Frauen im Energiebereich kaum erforscht. Unbekannt ist somit auch, inwieweit sich ein höherer Frauenanteil in der Energiewirtschaft positiv auf nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz auswirken könnte. Nur Tendenzen sind fest zu machen. Somit sind Frauen häufiger als Männer strikt gegen Nuklearenergie. Frauen setzen auf regenerative, sanftere Energieformen und auf energiesparende Technik. Schade, dass da der europaweite Anteil von Frauen in der Energiewirtschaft durchschnittlich bei knapp 20% liegt. Das soll sich so schnell wie möglich ändern. Ulrike Röhr:
Na wir erhoffen uns: Das eine ist mehr Frauen in Entscheidungspositionen, und wenn mehr Frauen in Entscheidungspositionen sind, dann müssen natürlich auch die energiepolitischen Maßnahmen oder auch die Energieproduktion so durchgeführt werden, dass sie auch den Bedürfnissen von Frauen entsprechen. Und wir erwarten natürlich auch, dass die Energiepolitik sich genau überlegt, wen sie denn eigentlich als Adressaten haben. Und gegebenenfalls auch, um zu schauen, wo unterstützen sich zum Beispiel Umweltschutz und Frauenförderung und Geschlechtergerechtigkeit gegenseitig. Wo kann man die Synergieeffekte besser nutzen?
Zum Beispiel: Warum sagen Männer immer nur den anderen, das Licht auszumachen? Oder auch: Warum haben Frauen keine Ahnung, wann die Sicherungen überlastet sind? Das alles letzten Endes mit ernstem Hintergrund: dem Umweltschutz. Und als Appell an die Regierungen, damit die Botschaften auch ankommen:
Wir wollen die Unterschiede ansprechen. Und sagen: Hier, wenn ihr appelliert ans Energiesparen, dann müsst ihr das adressieren. Dann müsst ihr sagen ‚Frauen, spart Energie in diesem Bereich und Männer in jenen Bereichen’.