Freitag, 29. März 2024

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Frauenfußball
"Aufpassen, dass wir nicht überholt werden"

Stephan Lerch war in diesem Jahr als Welttrainer des Jahres nominiert. Dennoch kennen den Trainer der Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg nur Wenige. Nicht im Rampenlicht zu stehen gefällt Lerch. In Deutschland von anderen Frauenfußball-Nationen überflügelt zu werden, will er dagegen verhindern.

Stephan Lerch im Gespräch mit Klaas Reese | 30.09.2018
    Ewa Pajor (VfL Wolfsburg) jubelt nach ihrem Tor zum 6:0 gegen Bayern München
    Ewa Pajor (VfL Wolfsburg) jubelt nach ihrem Tor zum 6:0 gegen Bayern München (imago)
    Stephan Lerch erkennt eine deutliche Konkurrenz durch Vereine in anderen Ländern. Vor allem in England sieht er eine starke Entwicklung des Verbands und der Vereine.
    "Es geht nicht nur um das Verdienen. Es geht auch darum, wie die Rahmenbedingungen sind. Bei anderen Vereinen und in anderen Ländern passiert da sehr, sehr viel", erklärt Lerch.
    "Und da muss man einfach aufpassen – da muss die Frauen-Bundesliga aufpassen, da müssen wir als Verein aufpassen – das man da eben nicht überholt wird. Beziehungsweise, dass andere Länder und Vereine an uns vorbeiziehen. Darum geht’s. Und deswegen ist es defintiv schieriger geworden, die Spielerinnen für Wolfsburg zu überzeugen."
    Cheftrainer Stephan Lerch (VfL Wolfsburg) beim Spiel gegen den FC Bayern München
    Cheftrainer Stephan Lerch (VfL Wolfsburg) beim Spiel gegen den FC Bayern München (Darius Simka/imago)
    Auch in der Champions League ist die Konkurrenz mittlerweile sehr stark. National ist Lerch mit Wolfsburg mit einem Sieg gegen Hauptkonkurrent Bayern München ein großer Schritt gelungen. "Wirklich verdient", findet Lerch selbst dieses hohe Ergebnis. Allerdings hab seine Mannschaft einen sehr guten und Bayern einen sehr schlechten Tag gehabt. Eine Gratulation zur Meisterschaft weist er deshalb weit von sich.
    Keine große Nummer daraus machen
    Spiele der Männermannschaften in Wolfsburg und anderen Vereinen mit traditionell starker Herrenabteilung sieht Lerch nicht als Konkurrenzveranstaltung. Stattdessen könne man von gemeinsamen Strukturen profitieren. Auch ein Hype um seine Person und die Erfolge fehle ihm nicht, sagt Lerch. Er sei im Gegenteil "froh, wenn keine große Nummer draus gemacht wird."
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.