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Gesellschaft
Frauenhäuser fordern bessere Finanzierung und beklagen chronische Überlastung

Mitarbeiterinnen autonomer Frauenhäuser haben vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf die Überlastung ihrer Einrichtungen hingewiesen.

    Eine Frau mit langen blonden gelockten Haaren sitzt mit dem Rücken zum Betrachter in einem Zimmer und schaut auf eine Wand mit drei Bildern
    Zu wenig Betten, zu wenig Personal: Frauenhäuser sind chronisch überlastet. (picture alliance/dpa/Ina Fassbender)
    An der Kundgebung nahmen rund 100 Beschäftigte aus ganz Deutschland teil. Sie forderten mehr Plätze für Betroffene und eine gesicherte Finanzierung. Unter dem Mangel litten hauptsächlich die schutzbedürftigen Frauen und ihre Kinder, hieß es. Das bestehende Angebot könne den Bedarf nicht decken. Laut einer Richtlinie des Europarates würden in Deutschland rund 21.000 Frauenhausplätze benötigt. Aktuell gäbe es aber nur etwa 6.400 Plätzes. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte die "Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser".
    Gestern hatte die Rechercheplattform "Correctiv" eine bundesweite Datenauswertung veröffentlicht. Demnach meldeten die 200 betrachteten Frauenhäuser vergangenes Jahr im Durchschnitt an 303 Tagen, dass keine Aufnahme mehr möglich gewesen ist. Wenn ein Platz frei wurde, war er den Angaben zufolge oftmals schon nach wenigen Stunden wieder besetzt.
    Diese Nachricht wurde am 07.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.