"Artikel Fünf, Achtung, er ist nur ein Recht, er ist eine Pflicht.(...) Wir müssen uns dem, um ein altes Wort zu gebrauchen, würdig erweisen, indem wie wir Journalismus jeden Tag machen. Es geht um einen Beitrag zur Meinungsbildung, und nicht darum - und das ist die Krux, die es momentan gibt, möglichst hohe Aufmerksamkeitswerte zu erzielen, um dadurch ein guter Boden für Werbung zu sein."
Es gehört zum Selbstverständnis der Journalistinnen und Journalisten, Verlegerinnen und Verleger in Deutschland, dass sie die Pressefreiheit mutig wahrnehmen.
So beginnt der Hambacher Appell 2007. Eine Feststellung - oder eine Forderung?
"Das ist ein persönliches Risiko."
Die Pressfreiheit zu nutzen, hat ihren Preis, sagt Michael Konken, Vorsitzender der Deutschen Journalisten Verbandes und ein Initiator des Appells.
Zumal der Spielraum für den einzelnen Journalisten eher kleiner wird, so Aidan White, Generalsekretär der Internationalen Journalisten-Föderation. Denn immer mehr Medien-Produkte konkurrieren um das begrenzte Gut Aufmerksamkeit.
"Wir erleben turbulente Zeiten in der Medienindustrie. Viele Unternehmer setzen auf Sensationsberichterstattung. Sie glauben, so die Auflage steigern zu können. Wenn deshalb die Qualität sinkt, verliert das Publikum das Vertrauen in die Medien - ein Teufelskreis, der den Medienmachern nicht gleichgültig sein darf. "
Wie lässt sich dieser Teufelkreis durchbrechen? Aidan White rät zu einer Rückbesinnung auf journalistische Standards.
"Es ist falsch, zu glauben: Die Hauptaufgabe des Journalisten sei, möglichst schnell Nachrichten auf den Markt zu werfen. Ohne nachzudenken, ohne einzuordnen, ohne zu bewerten. So lange der Profit die höchste Maxime ist, wird die journalistische Qualität weiter leiden.
Für mich ist das eine Frage, die gerade im Lokalen (...)entschieden wird. "
Helmut Heinen, Präsident des Bundes der Zeitungsverleger und Mit-Initiator des Hambacher Appells.
"Dass wir hier, wo wir auf unsere eigene Arbeit angewiesen sind, wo wir keine Zulieferungen haben, mit hinreichender Kapazität arbeiten müssen, damit die lokale Zeitung - und die meisten deutschen Zeitungen sind lokal tätig - für ihre Leser den erforderlichen Nutzen, den messbaren Nutzen bringen, auch in der hohen Verlässlichkeit. "
Dass Zeitungen zunehmend ihre Leser zu Lieferanten von Nachrichten machen,
- Bürger-Journalisten also - das sieht Helmut Heinen kritisch.
"Es muss die Möglichkeit geben, dass Inhalte, die unter dem Titel der Zeitung publiziert werden , auch von verantwortlichen Mitarbeitern gescheckt werden sonst berauben wir uns der Funktion des Moderators der gesellschaftlichen Diskussion - es gibt das alte Wort des Schleusenwärters, der in dem noch viel größer gewordenen Ozean von Informationen Ströme zum Leser kanalisiert. Wir tun uns keinen Gefallen damit, indem wir einfach durch die Einbeziehung der Leser die Quantität erhöhen."
Mangelnde Objektivität und Beliebigkeit - zwei akute Bedrohungen für die Pressefreiheit in Deutschland, aber nicht die einzigen.
Versuchen von Unternehmen, Verbänden und PR-Agenturen, Druck auszuüben (...) sollten sich die Medien geschlossen entgegen stellen. Im Zweifel sollte auf die Berichterstattung verzichtet werden.
Heißt es im Hambacher Appell. Besonders schwierig für Lokal-Zeitungen.
Jeder kennt jeden. Die Nähe zum Geschehen kann für Journalisten schnell zum Problem werden.
"Der Druck auf die Lokalredaktionen wird stärker. Insofern wäre die Adresse für diesen Appell eher die Verleger, Geschäftsführer, die einfach diese Arbeitsbedingungen für die Journalisten bereit stellen müssen und sie müssen sich dann auch schützend vor ihre Mitarbeiter stellen."
Hausaufgaben also nur für die Verleger und Journalisten?
Keineswegs, meint Michael Konken. Auch der Staat ist gefragt.
"Wir wären ja schon froh, wenn diese rechtlichen Regelungen die Arbeit nicht immer weiter einschränken würden. (...) Auch habe ich so langsam das Gefühl, dass unser Bundesinnenminister Schäuble wirklich zur Pressefreiheit ein gespaltenes Verhältnis hat, wenn er überlegt, wie man mit Online-Durchsuchungen auch an die Daten von Journalisten herankommen kann. "
Für Michael Konken gefährdet dies die Arbeitsgrundlage von Journalisten: wenn der Staat auf den Computer von Journalisten zugreifen kann, wird keiner mehr Redaktionen vertrauliche Informationen zuspielen.
Der Gesetzgeber wird aufgefordert, den Informantenschutz umfassend und auf Dauer zu gewährleisten.
Ist denn auch eine Kernforderung des Hambacher Appells.
Die Pressefreiheit ist kein selbstverständliches Gut - das gilt auch für Deutschland. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung.
"Die Pressefreiheit, glaube ich, muss man sich immer wieder - ein großes Wort - erobern oder erkämpfen, oder erschreiben oder ersenden. Das macht man nicht einmal jährlich, sondern das macht man letztendlich, wenn man es genau nimmt, täglich. "
Es gehört zum Selbstverständnis der Journalistinnen und Journalisten, Verlegerinnen und Verleger in Deutschland, dass sie die Pressefreiheit mutig wahrnehmen.
So beginnt der Hambacher Appell 2007. Eine Feststellung - oder eine Forderung?
"Das ist ein persönliches Risiko."
Die Pressfreiheit zu nutzen, hat ihren Preis, sagt Michael Konken, Vorsitzender der Deutschen Journalisten Verbandes und ein Initiator des Appells.
Zumal der Spielraum für den einzelnen Journalisten eher kleiner wird, so Aidan White, Generalsekretär der Internationalen Journalisten-Föderation. Denn immer mehr Medien-Produkte konkurrieren um das begrenzte Gut Aufmerksamkeit.
"Wir erleben turbulente Zeiten in der Medienindustrie. Viele Unternehmer setzen auf Sensationsberichterstattung. Sie glauben, so die Auflage steigern zu können. Wenn deshalb die Qualität sinkt, verliert das Publikum das Vertrauen in die Medien - ein Teufelskreis, der den Medienmachern nicht gleichgültig sein darf. "
Wie lässt sich dieser Teufelkreis durchbrechen? Aidan White rät zu einer Rückbesinnung auf journalistische Standards.
"Es ist falsch, zu glauben: Die Hauptaufgabe des Journalisten sei, möglichst schnell Nachrichten auf den Markt zu werfen. Ohne nachzudenken, ohne einzuordnen, ohne zu bewerten. So lange der Profit die höchste Maxime ist, wird die journalistische Qualität weiter leiden.
Für mich ist das eine Frage, die gerade im Lokalen (...)entschieden wird. "
Helmut Heinen, Präsident des Bundes der Zeitungsverleger und Mit-Initiator des Hambacher Appells.
"Dass wir hier, wo wir auf unsere eigene Arbeit angewiesen sind, wo wir keine Zulieferungen haben, mit hinreichender Kapazität arbeiten müssen, damit die lokale Zeitung - und die meisten deutschen Zeitungen sind lokal tätig - für ihre Leser den erforderlichen Nutzen, den messbaren Nutzen bringen, auch in der hohen Verlässlichkeit. "
Dass Zeitungen zunehmend ihre Leser zu Lieferanten von Nachrichten machen,
- Bürger-Journalisten also - das sieht Helmut Heinen kritisch.
"Es muss die Möglichkeit geben, dass Inhalte, die unter dem Titel der Zeitung publiziert werden , auch von verantwortlichen Mitarbeitern gescheckt werden sonst berauben wir uns der Funktion des Moderators der gesellschaftlichen Diskussion - es gibt das alte Wort des Schleusenwärters, der in dem noch viel größer gewordenen Ozean von Informationen Ströme zum Leser kanalisiert. Wir tun uns keinen Gefallen damit, indem wir einfach durch die Einbeziehung der Leser die Quantität erhöhen."
Mangelnde Objektivität und Beliebigkeit - zwei akute Bedrohungen für die Pressefreiheit in Deutschland, aber nicht die einzigen.
Versuchen von Unternehmen, Verbänden und PR-Agenturen, Druck auszuüben (...) sollten sich die Medien geschlossen entgegen stellen. Im Zweifel sollte auf die Berichterstattung verzichtet werden.
Heißt es im Hambacher Appell. Besonders schwierig für Lokal-Zeitungen.
Jeder kennt jeden. Die Nähe zum Geschehen kann für Journalisten schnell zum Problem werden.
"Der Druck auf die Lokalredaktionen wird stärker. Insofern wäre die Adresse für diesen Appell eher die Verleger, Geschäftsführer, die einfach diese Arbeitsbedingungen für die Journalisten bereit stellen müssen und sie müssen sich dann auch schützend vor ihre Mitarbeiter stellen."
Hausaufgaben also nur für die Verleger und Journalisten?
Keineswegs, meint Michael Konken. Auch der Staat ist gefragt.
"Wir wären ja schon froh, wenn diese rechtlichen Regelungen die Arbeit nicht immer weiter einschränken würden. (...) Auch habe ich so langsam das Gefühl, dass unser Bundesinnenminister Schäuble wirklich zur Pressefreiheit ein gespaltenes Verhältnis hat, wenn er überlegt, wie man mit Online-Durchsuchungen auch an die Daten von Journalisten herankommen kann. "
Für Michael Konken gefährdet dies die Arbeitsgrundlage von Journalisten: wenn der Staat auf den Computer von Journalisten zugreifen kann, wird keiner mehr Redaktionen vertrauliche Informationen zuspielen.
Der Gesetzgeber wird aufgefordert, den Informantenschutz umfassend und auf Dauer zu gewährleisten.
Ist denn auch eine Kernforderung des Hambacher Appells.
Die Pressefreiheit ist kein selbstverständliches Gut - das gilt auch für Deutschland. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung.
"Die Pressefreiheit, glaube ich, muss man sich immer wieder - ein großes Wort - erobern oder erkämpfen, oder erschreiben oder ersenden. Das macht man nicht einmal jährlich, sondern das macht man letztendlich, wenn man es genau nimmt, täglich. "