"Ich war auch FDJ-Sekretär und bis heute eben. Und ich habe auch die Ideale jetzt nicht weggeschmissen, indem ich aus der FDJ ausgetreten bin. Bloß ich glaube der Name FDJ ist sehr mit Dreck besudelt. Es enttäuscht mich so viel, und ich möchte gern in einem Jugendverband, der sich kommunistisch nennt und wo ich eben wahrlich kommunistische Ideale verfolgen kann. Keiner weiß, weshalb sind wir überhaupt noch in der FDJ, was bringt uns die ganze Sache noch und ne Interessenvertretung aller Jugendlichen kann man durch ein Parlament auch erreichen, wie eine Volkskammer der Jugend. Dass eben die verschiedenen Jugendorganisationen zusammensitzen, diskutieren, eben auch Abgeordnete wählen, und diese Abgeordneten können dann in der Volkskammer der DDR vertreten sein. Und somit ist dieses Argument, was immer wieder gebracht wurde, die FDJ - dadurch ist uns möglich, uns vertreten zu lassen in der Volkskammer -, nämlich auch gebrochen und ein Schülerrat vertritt auch alle Interessen. Also, besser gehts eigentlich gar nicht. Weil, sofort man Schüler ist, hat man eine Interessenvertretung. Das ist die beste Lösung meiner Meinung nach."
Freie Deutsche Jugend
"Der Name FDJ ist sehr mit Dreck besudelt"
12. Dezember 1989. Eine Ost-Berliner Schülerin zu ihrem Austritt aus der FDJ.