
Die Partei des Wirtschaftsministers, der Landesverband der Freien Wähler in Bayern, stärkt demonstrativ ihrem Parteivorsitzenden den Rücken. In einer Erklärung hieß es heute: "Vorstände und Kabinettsmitglieder stehen geschlossen hinter Hubert Aiwanger". Die Rede ist von Diffamierungsversuchen und einer "Kampagne aus Schmutzeleien". Die Partei stellt klar, dass eine Fortsetzung der Koalition mit der CSU nur mit Hubert Aiwanger möglich sei.
Zuletzt hatte sich Aiwanger zu den neuen Vorwürfen seiner Mitschüler geäußert. Der Minister erklärte, er sei "seit dem Erwachsenenalter, die letzten Jahrzehnte, kein Antisemit, kein Extremist, sondern ein Menschenfreund". An Hitlergrüße seinerseits könne er sich nicht erinnern.
Schuster vermisst Aufklärungswillen
Derweil sagte der Vorsitzende Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, "Bild"-Zeitung: "Hubert Aiwanger lässt auch Tage nach dem Bekanntwerden des antisemitischen Flugblattes aus seiner Schulzeit Einsicht und die Bereitschaft zur ehrlichen Auseinandersetzung vermissen. Es hätte eine schnelle Reaktion in diesem Sinne gebraucht." Nun gehe es nicht mehr darum, ob sich jemand in 35 Jahren glaubhaft wandeln könne, sondern "um den Umgang mit den Vorwürfen", der "fast schon trotzig" wirke.
Zuvor hatte Schuster bereits Aufklärung gefordert und davor gewarnt, das Flugblatt einfach als Jugendsünde abzutun.
Diese Nachricht wurde am 30.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.