Radio für eine multikulturelle Gesellschaft. Zahlreiche Programme werden in der Media-City für die Vereinigten Arabischen Emirate ausgestrahlt. Für die arabischsprachigen Einwohner gibt es einen Sender. Auf Englisch wird für die westlichen Geschäftsleute, die "Expatriates" gesendet. Die vielen indischen Gastarbeiter von Dubai können ebenfalls Klänge aus ihrer Heimat empfangen. Auch in den glitzernden Bürotürmen herrscht Vielfalt: Arabische Geschäftsleute schreiten in bodenlangen, weißen Gewändern und der traditionellen Kopfbedeckung durch die klimatisierten Gänge. An den Sitzgruppen unterhalten sich westliche Frauen in europäischem Business-Dress. Wie sie ist auch der deutsche Fernsehproduzent Tewe Panier nach Dubai gekommen, um am rasanten Wirtschaftsboom des Emirates teil zu haben. Tewe Panier will von hier aus Unterhaltungsshows für den arabischen Markt produzieren:
"Der Markt in Dubai und der ganzen arabischen Welt wächst ja, im Gegensatz zu Mitteleuropa. Und damit verbunden ist das Bedürfnis vieler Marken, auch vieler deutscher Marken, Plattformen zu schaffen für ihre Marken im Entertainment -Bereich. Also Shows, Events. "
Mit dem arabischen Markt meint Panier vor allem das benachbarte Saudi-Arabien: die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum. Panier will sich demnächst selbst ein Bild von der Situation im Lande machen, das Ticket nach Riad ist schon gekauft. Klar ist für ihn: Saudi-Arabien ist trotz starker konservativer Kräfte in der Gesellschaft der Medienmarkt der Zukunft:
"Jeder in Saudi-Arabien hat ja eine Satellitenschüssel und kommt so an die großen Sender dran. ABC, NBC, Future - TV, das sind Sender die über den ganzen arabischen Raum auch in arabischer Sprache ausstrahlen und auch Unterhaltungsshows zeigen. Die sind - was teilweise angenehm ist - nicht ganz so direkt wie die deutschen Shows, aber sie werden in Saudi Arabien genauso gekuckt."
Viele Unterhaltungsproduktionen für den arabischen Markt kamen bis vor wenigen Jahren noch aus Indien, Kairo oder den USA. Immer öfter werden sie nun in Dubai hergestellt. Auch der Nachrichtensender " Al Arabiya", der besonders im jüngsten Irakkrieg zu einer wichtigen Informationsquelle wurde, kommt aus Dubai. Die saudische Middle East Broadcasting Corporation hat ihren Sitz von London an den Persischen Golf verlegt. Auch im Zeitschriftenbereich ist die Media - City zu einem wichtigen Knotenpunkt geworden. Das schafft Arbeit für Sandro Capelle aus Deutschland, der im Marketingbereich der Media-City arbeitet. Er hat seine Zielgruppen fest in Blick. Zeitschriften aus aller Welt werden in der Media City auf die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser aus Dubai, Riad und Kairo angepasst, zum Beispiel:
"Von Whats up oder Time out, ein amerikanisches Magazin. Vogue - die arabische Edition. Lifestylemagazine, Sportmagazine - eigentlich alles, was wir aus Europa so kennen. Das wird eben hier abgestimmt auf den arabischen Geschmack. "
Ein wichtiger Anreiz für die Medienunternehmen ist, dass sie in der von der Regierung eingerichteten "Medien-Stadt" keine Steuern zahlen müssen. Die Nachfrage nach den Büros ist nach Capelles Angaben hoch, die Preise sind entsprechend. Auch die - gerade in der arabischen Welt nicht selbstverständliche - Freiheit der Presse soll klarstellen, dass das Geschäft läuft. Der Kronprinz von Dubai, Scheich Muhammed Bin Raschid al-Maktoum garantiert den Unternehmen in der Freihandelszone, dass ihre Äußerungen keiner Zensur unterliegen. Nach Capelles Beobachtungen sieht das in der Praxis so aus:
"Alles was nach draußen geht, was in den Export geht, denke ich mir, unterliegt keinen Einschränkungen. Wenn das jetzt hier drinnen bleibt ist es im Moment halt so, dass die Medien in Dubai sich selbst zensieren, dass man dann ein bisschen Paranoia hat, was könnte der dazu sagen, wobei eigentlich von oben nicht sanktioniert wird. Die sagen immer: Sagt was ihr wollt, sprecht darüber, Probleme müssen angesprochen werden."
Das sorgfältige Abwägen zwischen zwischen Informieren und Zurückhalten bestimmt auch den Berufsalltag des Journalisten Abdulaziz Al-Tewaijiri. Er berichtet seit eineinhalb Jahren als Korrespondent für die saudi-arabische Zeitung "Al Eqtisadia" - das bedeutet "Die Wirtschaft". Für die Leserinnen und Leser in seiner Heimat berichtet er von der Media - City aus über Neuigkeiten vom immer wichtiger werdenden Finanzplatz Dubai. Zum Thema Pressefreiheit in Saudi-Arabien äußert sich der Journalist ausweichend und diplomatisch, schließlich sitzt dort der Mutterkonzern seiner Zeitung. Seine Tätigkeit als Korrespondent am Standort Dubai beschreibt er so:
"Auf der einen Seite ist es leichter, von Dubai aus zu arbeiten. Man hat per Telefon und Email leichter und schneller Zugang zu den Wirtschafts-Informationen, ist dichter an den News dran. Aber es gibt auch Nachteile. In Dubai schalten die Unternehmen allesamt PR-Firmen dazwischen. Nur über Pressemitteilungen kommt man als Journalist an Informationen. In Saudi-Arabien hingegen war es noch möglich, mit den Firmen direkte Interviews zu führen."
Inwieweit das ehrgeizige Medienprojekt in Dubai in der arabischen Welt langfristig zu mehr Offenheit und Pressefreiheit nach westlichem Verständnis führen wird, ist umstritten. Klar ist auf jeden Fall: Die Media-City entwickelt sich zu einer wichtigen Drehscheibe des internationalen Mediengeschäftes. Mehr als 1000 Firmen und Freiberufler haben ihre Entscheidung für diesen Standort schon getroffen Weitere glitzernde Hochhäuser werden bereits gebaut.
"Der Markt in Dubai und der ganzen arabischen Welt wächst ja, im Gegensatz zu Mitteleuropa. Und damit verbunden ist das Bedürfnis vieler Marken, auch vieler deutscher Marken, Plattformen zu schaffen für ihre Marken im Entertainment -Bereich. Also Shows, Events. "
Mit dem arabischen Markt meint Panier vor allem das benachbarte Saudi-Arabien: die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum. Panier will sich demnächst selbst ein Bild von der Situation im Lande machen, das Ticket nach Riad ist schon gekauft. Klar ist für ihn: Saudi-Arabien ist trotz starker konservativer Kräfte in der Gesellschaft der Medienmarkt der Zukunft:
"Jeder in Saudi-Arabien hat ja eine Satellitenschüssel und kommt so an die großen Sender dran. ABC, NBC, Future - TV, das sind Sender die über den ganzen arabischen Raum auch in arabischer Sprache ausstrahlen und auch Unterhaltungsshows zeigen. Die sind - was teilweise angenehm ist - nicht ganz so direkt wie die deutschen Shows, aber sie werden in Saudi Arabien genauso gekuckt."
Viele Unterhaltungsproduktionen für den arabischen Markt kamen bis vor wenigen Jahren noch aus Indien, Kairo oder den USA. Immer öfter werden sie nun in Dubai hergestellt. Auch der Nachrichtensender " Al Arabiya", der besonders im jüngsten Irakkrieg zu einer wichtigen Informationsquelle wurde, kommt aus Dubai. Die saudische Middle East Broadcasting Corporation hat ihren Sitz von London an den Persischen Golf verlegt. Auch im Zeitschriftenbereich ist die Media - City zu einem wichtigen Knotenpunkt geworden. Das schafft Arbeit für Sandro Capelle aus Deutschland, der im Marketingbereich der Media-City arbeitet. Er hat seine Zielgruppen fest in Blick. Zeitschriften aus aller Welt werden in der Media City auf die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser aus Dubai, Riad und Kairo angepasst, zum Beispiel:
"Von Whats up oder Time out, ein amerikanisches Magazin. Vogue - die arabische Edition. Lifestylemagazine, Sportmagazine - eigentlich alles, was wir aus Europa so kennen. Das wird eben hier abgestimmt auf den arabischen Geschmack. "
Ein wichtiger Anreiz für die Medienunternehmen ist, dass sie in der von der Regierung eingerichteten "Medien-Stadt" keine Steuern zahlen müssen. Die Nachfrage nach den Büros ist nach Capelles Angaben hoch, die Preise sind entsprechend. Auch die - gerade in der arabischen Welt nicht selbstverständliche - Freiheit der Presse soll klarstellen, dass das Geschäft läuft. Der Kronprinz von Dubai, Scheich Muhammed Bin Raschid al-Maktoum garantiert den Unternehmen in der Freihandelszone, dass ihre Äußerungen keiner Zensur unterliegen. Nach Capelles Beobachtungen sieht das in der Praxis so aus:
"Alles was nach draußen geht, was in den Export geht, denke ich mir, unterliegt keinen Einschränkungen. Wenn das jetzt hier drinnen bleibt ist es im Moment halt so, dass die Medien in Dubai sich selbst zensieren, dass man dann ein bisschen Paranoia hat, was könnte der dazu sagen, wobei eigentlich von oben nicht sanktioniert wird. Die sagen immer: Sagt was ihr wollt, sprecht darüber, Probleme müssen angesprochen werden."
Das sorgfältige Abwägen zwischen zwischen Informieren und Zurückhalten bestimmt auch den Berufsalltag des Journalisten Abdulaziz Al-Tewaijiri. Er berichtet seit eineinhalb Jahren als Korrespondent für die saudi-arabische Zeitung "Al Eqtisadia" - das bedeutet "Die Wirtschaft". Für die Leserinnen und Leser in seiner Heimat berichtet er von der Media - City aus über Neuigkeiten vom immer wichtiger werdenden Finanzplatz Dubai. Zum Thema Pressefreiheit in Saudi-Arabien äußert sich der Journalist ausweichend und diplomatisch, schließlich sitzt dort der Mutterkonzern seiner Zeitung. Seine Tätigkeit als Korrespondent am Standort Dubai beschreibt er so:
"Auf der einen Seite ist es leichter, von Dubai aus zu arbeiten. Man hat per Telefon und Email leichter und schneller Zugang zu den Wirtschafts-Informationen, ist dichter an den News dran. Aber es gibt auch Nachteile. In Dubai schalten die Unternehmen allesamt PR-Firmen dazwischen. Nur über Pressemitteilungen kommt man als Journalist an Informationen. In Saudi-Arabien hingegen war es noch möglich, mit den Firmen direkte Interviews zu führen."
Inwieweit das ehrgeizige Medienprojekt in Dubai in der arabischen Welt langfristig zu mehr Offenheit und Pressefreiheit nach westlichem Verständnis führen wird, ist umstritten. Klar ist auf jeden Fall: Die Media-City entwickelt sich zu einer wichtigen Drehscheibe des internationalen Mediengeschäftes. Mehr als 1000 Firmen und Freiberufler haben ihre Entscheidung für diesen Standort schon getroffen Weitere glitzernde Hochhäuser werden bereits gebaut.