Wenn einem drei Typen auf dem Bürgersteig entgegenkommen, nachts in einer menschenleeren Gegend, wenn sie plötzlich vor einem stehen bleiben, einen festhalten, und in dem fiesen Tonfall routinierter Gewalttäter sagen: "Du gibst uns jetzt deine Uhr und dein Portemonnaie am besten freiwillig", dann wird man künftig automatisch an Angie und Sarkozy und die Rettung Griechenlands denken, an der sich der sogenannte Privatsektor beteiligen soll - und zwar auf freiwilliger Basis.
Der freie Wille ist seit seiner Entdeckung durch die Naturrechtsphilosophen des 18. Jahrhunderts eine Grundlage der aufgeklärten bürgerlichen Zivilisation. Aber kaum war er der totalitären Herrschaft von König und Kirche entkommen, war der freie Wille durch sich selbst bedroht, denn wenn jeder seinem Willen freien Lauf lässt, braucht man doch wieder die Polizei. Und dann ist da noch die Sache mit der Biologie: Genforschung und Hirnforschung haben dem freien Willen ganz schön zugesetzt. Es sieht so aus, als wären unsere Gefühle, Wünsche und Gedanken im Voraus in seltsamen Desoxyribonukleinsäure-Texten festgeschrieben, zum Teil wenigstens, zu einem Teil, der ebenso wenig mit sich reden lässt wie die drei Typen auf dem Bürgersteig.
Zum Glück ist das alles egal, denn Angie und Sarkozy meinten mit freiwillig etwas ganz Anderes. Sie meinten so etwas wie: Leute, seid doch vernünftig. In der Tat gibt es gute Gründe für private Finanziers, sich an der Umschuldung Griechenlands zu beteiligen, denn wenn diese Umschuldung misslingt, ist das ganze Geld, das Griechenland bisher bekommen hat, eben auch futsch. Mit dieser Argumentation hofft die Regierung, die Geldgeber von der Notwendigkeit des Geldgebens zu überzeugen.
Freiwilligkeit soll also Einsicht und Vernunft bedeuten. Das ist aber eine sehr ungewöhnliche Kombination. Denn wer ist schon freiwillig vernünftig? Der Wille reißt sich ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit los von der Leine der Vernunft. Wäre es anders, hätten wir eine Welt, in der nichts mehr aus Zwang und alles aus klarer Erkenntnis des Richtigen geschähe. Zum Beispiel Steuern zahlen: Das würde jeder freiwillig machen, weil es doch jedem zugutekommt, wenn der Staat funktioniert. Man muss nur den richtigen Fernblick aufsetzen, und schon verwandeln sich Widrigkeiten in Erfordernisse.
Auch die Wehrpflicht wurde ja abgeschafft mit der Erklärung, an ihre Stelle trete jetzt die Möglichkeit, sich freiwillig zu verpflichten. Dahinter steckt wirklich hohe Regierungskunst: die Sachen immer so zu drehen, dass das Volk allem, was alternativlos ist, von Herzen zustimmt.
Der freie Wille ist seit seiner Entdeckung durch die Naturrechtsphilosophen des 18. Jahrhunderts eine Grundlage der aufgeklärten bürgerlichen Zivilisation. Aber kaum war er der totalitären Herrschaft von König und Kirche entkommen, war der freie Wille durch sich selbst bedroht, denn wenn jeder seinem Willen freien Lauf lässt, braucht man doch wieder die Polizei. Und dann ist da noch die Sache mit der Biologie: Genforschung und Hirnforschung haben dem freien Willen ganz schön zugesetzt. Es sieht so aus, als wären unsere Gefühle, Wünsche und Gedanken im Voraus in seltsamen Desoxyribonukleinsäure-Texten festgeschrieben, zum Teil wenigstens, zu einem Teil, der ebenso wenig mit sich reden lässt wie die drei Typen auf dem Bürgersteig.
Zum Glück ist das alles egal, denn Angie und Sarkozy meinten mit freiwillig etwas ganz Anderes. Sie meinten so etwas wie: Leute, seid doch vernünftig. In der Tat gibt es gute Gründe für private Finanziers, sich an der Umschuldung Griechenlands zu beteiligen, denn wenn diese Umschuldung misslingt, ist das ganze Geld, das Griechenland bisher bekommen hat, eben auch futsch. Mit dieser Argumentation hofft die Regierung, die Geldgeber von der Notwendigkeit des Geldgebens zu überzeugen.
Freiwilligkeit soll also Einsicht und Vernunft bedeuten. Das ist aber eine sehr ungewöhnliche Kombination. Denn wer ist schon freiwillig vernünftig? Der Wille reißt sich ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit los von der Leine der Vernunft. Wäre es anders, hätten wir eine Welt, in der nichts mehr aus Zwang und alles aus klarer Erkenntnis des Richtigen geschähe. Zum Beispiel Steuern zahlen: Das würde jeder freiwillig machen, weil es doch jedem zugutekommt, wenn der Staat funktioniert. Man muss nur den richtigen Fernblick aufsetzen, und schon verwandeln sich Widrigkeiten in Erfordernisse.
Auch die Wehrpflicht wurde ja abgeschafft mit der Erklärung, an ihre Stelle trete jetzt die Möglichkeit, sich freiwillig zu verpflichten. Dahinter steckt wirklich hohe Regierungskunst: die Sachen immer so zu drehen, dass das Volk allem, was alternativlos ist, von Herzen zustimmt.