Fremde neue Heimat

Nordrhein-WestfalenSamson Shishay, Eritrea

„In Eritrea sind die Straßen leer, weil die Menschen Angst haben“, sagt Shishay, 23. „In Deutschland sind die Straßen leer, weil Frieden herrscht.“ Was Shishay wundert: „Hier kannst Du 200 Menschen mit dem gleichen Vornamen treffen.“

BerlinBafrin Sockri, Iran

„Die deutsche Sprache klingt so süß“, sagt Bafrin Sockri, 30, aus dem Iran. Das erste Wort, das sie lernte: „Schwanger.“ Wenig später bekam Sockri ein Kind.

BayernKhaled Alzarrad, Syrien

Unser Korrespondent traf Alzarrad, 21, am Münchner Hauptbahnhof. Hier war der junge Syrer selbst vor einem Jahr angekommen. Jetzt wollte er seinen Landsleuten helfen. „Ich verstehe nicht, warum die Golf-Staaten uns nicht helfen“, sagt Alzarrad.

HamburgMojib, Afghanistan

„Todesangst“ habe er mehrfach auf seiner Flucht gehabt, erzählt Mojib aus Aghanistan. In Deutschland will er „ein gutes Leben führen“. Doch er fürchtet sich vor der Abschiebung. „In der Schule kann ich mich kaum konzentrieren. Ich denke dann: was soll ich überhaupt hier, wenn ich doch nicht bleiben darf?“

Mecklenburg-VorpommernDie Brüder Majed und Wassem, Syrien

Tischtennis ist die große Leidenschaft von Wassem, 11 und Majed, 10 aus Syrien. Das Ziel: Der erste und zweite Platz bei den Landesmeisterschaften Mecklenburg-Vorpommern. „Mein Bruder wacht manchmal nachts auf“, sagt Wassem. „Er geht dann zu unserer Mutter und sagt: Ich will nicht zurück nach Syrien“.

Baden-WürttembergSalomon Rodriguez Mdembe, Kamerun/Peru

Sein Vater stammt aus Kamerun, seine Mutter aus Peru. „Ich habe Glück gehabt“, sagt Mdembe über sein Leben in Deutschland.

BrandenburgSheela, Kenia

„Viele Menschen in Deutschland würden es nicht aushalten, in Afrika zu leben“ sagt Sheela. Sie halten ihr Leben hier für selbstverständlich. In Kenia hätten manche Leute nicht einmal genug zu essen. „Das muss man sich mal vorstellen.“

HessenAbdel Rauf, Pakistan

„In Deutschland werden die Gesetze auch wirklich befolgt“, sagt Abdel Rauf aus Pakistan. Er sei stolz auf seine Religion. Und er freue sich, dass er sie hier ausleben dürfe. „Wenn ich hier irgendwann einmal arbeiten darf, dann will ich für dieses Land arbeiten. Steuern zahlen!“

BremenTrymore Kefasi, Simbabwe

"Manche von euren Gesetzen finde ich wirklich lustig", sagt Kefasi, 28. Was ihm gefällt: die Polizei in Deutschland. In Simbabwe hätten die Menschen Angst vor Polizisten, die schlage ohne Grund. In Deutschland sei die Polizei da, um zu helfen.

Rheinland-PfalzDijana Agolli, Albanien

„Wir haben immer gehört, dass man hier die Menschenrechte achtet“, sagt Agolli. Die Albanerin, 37, würde gerne in Deutschland als Krankenschwester arbeiten. Doch ihr und ihrer Familie droht die Abschiebung.

SachsenSahar, Iran

"Natürlich ist das schwierig, dass gerade so viele Flüchtlinge vor allem nach Deutschland kommen", sagt Sahar. "Aber in den Ländern herrscht Krieg. Die Menschen brauchen diese Hilfe." Ihre neue Heimat: Sachsen. "Manchmal habe ich schon Angst", sagt sie, "besonders, wenn mein Mann spät unterwegs ist."

Schleswig-HolsteinAnisa Anwari, Afghanistan

Anisa Anwari ist 63 Jahre alt, sie stammt aus Kabul. Was ihr hier in Deutschland auffällt: Das Wetter. Ziemlich speziell für eine Frau aus Afghanistan. Was ihr Sorgen macht: Die Reaktionen der Menschen auf ihr Kopftuch.

ThüringenMahmoud Al Shahade, Syrien

"In Syrien gab es für meinen Sohn zwei Optionen", sagt Shahade. "Entweder wäre er ein Dieb geworden, oder ein Mörder. Ich wollte beides nicht. Also sind wir geflohen."

SaarlandAsad Ullah, Afghanistan

Asad Ullah sollte nach Italien abgeschoben werden. Dann kam er bei einer Kirche unter. Für das Kirchenasyl werde er „ewig dankbar sein“, sagt Ullah. Jetzt will er in Deutschland studieren.

Sachsen-AnhaltDardana Nokshiqi, Albanien

Wenn Ihr Euch in Deutschland nach Hause einladet, erzählt Daidana, dann sagt Ihr manchmal: „Kannst Du ein bisschen etwas zu trinken mitbringen? Oder etwas zu Essen?“ Das finde ich, um ehrlich zu sein, ein bisschen komisch. Bei uns würde man das nie machen. Wenn Dich jemand bei uns einlädt: Dann macht er alles. Essen! Trinken!

NiedersachsenMoaheb Abdezalim Abuzaid, Sudan

„Im Sudan herrschten Feuer und Tod“, sagt Abuzaid. Ihre Nachbarn in Deutschland sind nun „wie Vater und Mutter“ für sie. Als bei ihr mitten in der Nacht die Wehen einsetzten, rief sie ihre deutschen Nachbarn an. „Es kamen vier Autos und drei Krankenwagen angebraust. Die Menschen aus dem Dorf blieben an meinem Bett, bis das Kind da war.“