Guatemala
Fremder Altar in Maya-Stadt entdeckt

In der Maya-Metropole Tikal im heutigen Guatemala haben sich offenbar verschiedene Kulturen vermischt. Forschende haben dort einen gut 1.600 Jahre alten Altar entdeckt, der kein Heiligtum der Maya war. Die Bemalung und die dargestellten Götter entsprechen aber den Traditionen des Reichs von Teotihuacan, das weiter nördlich lag.

    Eine Maya-Pyramide in der Ruinenstätte von Tikal in der Selva Maya
    Eine Maya-Pyramide in der Ruinenstätte von Tikal in der Selva Maya (Katharina Nickoleit/Dlf)
    Die Großmacht eroberte Tikal um das Jahr 378, die Eroberung war allerdings nur vorübergehend. Der Fund zeigt, dass die Teotihuacan auch ihre Rituale, Bräuche und Künstler mit in die Mayastadt brachten. Nach Angaben des Kulturministeriums von Guatemala zeigt der Altar, dass Tikal zwischen 300 und 500 nach Christus wohl ein kosmopolitisches Zentrum war, das Menschen aus anderen Kulturen bereist haben.
    Der Kalksteinaltar wurde in anderthalbjähriger Arbeit freigelegt, berichtet das Fachmagazin Antiquity. Die Forschenden gehen davon aus, dass der Altar für Menschenopfer genutzt wurde, vor allem von Kindern.
    Diese Nachricht wurde am 09.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.