Was ist eigentlich ein "zutiefst österreichischer Film"? Einer, dessen Regisseur Österreicher ist und der mit österreichischen Geldern produziert wurde? Oder einer der in österreichisch gedreht wurde? Vielleicht geht auch gerade noch Hochdeutsch mit Wiener Akzent. Sicher ist es aber doch der aktuelle Film des bedeutendsten Filmregisseurs aus dem Alpenland. Doch der heißt Michael Haneke und dreht seit Jahren am Liebsten Französisch. Mit "Caché" gewann er dieses Jahr in Cannes den Regiepreis und wurde jetzt – obwohl vom zuständigen Fachverband eingereicht - als Kandidat für den Auslandsoscar abgewiesen. Weil er Zitat "nicht vorwiegend in der Landessprache des Entsendelandes gedreht wurde".
Genau genommen handelt es sich beim so genannten "Auslandsoscar" um die Kategorie "bester nicht englischsprachiger Film". Da wäre Österreichisch oder Deutsch so viel oder so wenig wie Französisch. Für Frankreich kann Haneke nicht ins Rennen gehen, denn sein Film ist eine Österreichische Produktion, auch wenn er sich u.a. mit dem Verhältnis zwischen Frankreich und Algerien beschäftigt, was nun wirklich ein französisches Thema ist.
Dass Proteste bei den Veranstaltern des Oskar-Spektakels nichts nützen, hätten sich die Österreicher gleich denken können, denn vor einer Woche war mit derselben Begründung der italienische Beitrag abgelehnt worden. In Saverio Costanzos Regiedebüt "Private" wird Arabisch und Hebräisch gesprochen. Irgendwie logisch, schließlich spielt der Film in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Das deutsche Gremium erkundigte sich daraufhin lieber noch im Vorfeld in Hollywood und strich den Film "Die weiße Massai" von Hermine Huntgeburth schon im Vorfeld aus der Kandidatenliste.
Die rigide Politik nach dem Muster "Schuster bleib bei deinem Leisten, beziehungsweise "deiner Sprache" ist neu. Michael Hanekes Verfilmung von Elfriede Jelineks Roman "Die Klavierspielerin", wie "Caché" in Französisch gedreht, war 2001 noch anstandslos akzeptiert worden, wie überhaupt der Auslandsoscar als Exotenveranstaltung nicht besonders ernst genommen wird. Anders als bei allen übrigen Kategorien entscheiden über dessen Nominierungen und Vergabe nicht einfach die Mitglieder der Akademie. Nur diejenigen, die sich schriftlich verpflichten, die nicht-amerikanischen Filme auch anzuschauen, dürfen darüber abstimmen. Eine kleine unverdrossene Schar der seltenen Spezies Cineasten aus Hollywood versammelt sich dann wenige Wochen vor der Oskarnacht und begutachtet auf einem kleinen Symposium die Nominierten und ihre Filme.
Die Feinheiten des europäischen Kinos mit seinen sprachlichen Übergriffen und seiner speziellen Kulturmischung und eben ein "zutiefst österreichischer Film" werden ihnen nun vorenthalten. Es gibt deutsche Film, in denen vorwiegend Türkisch gesprochen wird oder ausschließlich Italienisch und französische Filme in denen nur Arabisch zu hören ist. Außerdem werden die ganz großen internationalen Produktionen aus Deutschland gleich in Englisch gedreht. Und so dürfte der Bannfluch der Oskarakademie im nächsten Jahr den Deutschen Tom Tykwer treffen, der sein Großprojekt " Das Parfüm" in Englisch dreht. Schließlich ist es kaum wahrscheinlich, dass Hauptdarsteller Dustin Hoffman und Alan Rickman mal eben schnell deutsch gelernt haben, damit für die Oskarakademie alles seine Ordnung hat.
Genau genommen handelt es sich beim so genannten "Auslandsoscar" um die Kategorie "bester nicht englischsprachiger Film". Da wäre Österreichisch oder Deutsch so viel oder so wenig wie Französisch. Für Frankreich kann Haneke nicht ins Rennen gehen, denn sein Film ist eine Österreichische Produktion, auch wenn er sich u.a. mit dem Verhältnis zwischen Frankreich und Algerien beschäftigt, was nun wirklich ein französisches Thema ist.
Dass Proteste bei den Veranstaltern des Oskar-Spektakels nichts nützen, hätten sich die Österreicher gleich denken können, denn vor einer Woche war mit derselben Begründung der italienische Beitrag abgelehnt worden. In Saverio Costanzos Regiedebüt "Private" wird Arabisch und Hebräisch gesprochen. Irgendwie logisch, schließlich spielt der Film in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Das deutsche Gremium erkundigte sich daraufhin lieber noch im Vorfeld in Hollywood und strich den Film "Die weiße Massai" von Hermine Huntgeburth schon im Vorfeld aus der Kandidatenliste.
Die rigide Politik nach dem Muster "Schuster bleib bei deinem Leisten, beziehungsweise "deiner Sprache" ist neu. Michael Hanekes Verfilmung von Elfriede Jelineks Roman "Die Klavierspielerin", wie "Caché" in Französisch gedreht, war 2001 noch anstandslos akzeptiert worden, wie überhaupt der Auslandsoscar als Exotenveranstaltung nicht besonders ernst genommen wird. Anders als bei allen übrigen Kategorien entscheiden über dessen Nominierungen und Vergabe nicht einfach die Mitglieder der Akademie. Nur diejenigen, die sich schriftlich verpflichten, die nicht-amerikanischen Filme auch anzuschauen, dürfen darüber abstimmen. Eine kleine unverdrossene Schar der seltenen Spezies Cineasten aus Hollywood versammelt sich dann wenige Wochen vor der Oskarnacht und begutachtet auf einem kleinen Symposium die Nominierten und ihre Filme.
Die Feinheiten des europäischen Kinos mit seinen sprachlichen Übergriffen und seiner speziellen Kulturmischung und eben ein "zutiefst österreichischer Film" werden ihnen nun vorenthalten. Es gibt deutsche Film, in denen vorwiegend Türkisch gesprochen wird oder ausschließlich Italienisch und französische Filme in denen nur Arabisch zu hören ist. Außerdem werden die ganz großen internationalen Produktionen aus Deutschland gleich in Englisch gedreht. Und so dürfte der Bannfluch der Oskarakademie im nächsten Jahr den Deutschen Tom Tykwer treffen, der sein Großprojekt " Das Parfüm" in Englisch dreht. Schließlich ist es kaum wahrscheinlich, dass Hauptdarsteller Dustin Hoffman und Alan Rickman mal eben schnell deutsch gelernt haben, damit für die Oskarakademie alles seine Ordnung hat.