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Frequenzversteigerung
Mobilfunkanbieter legen 5,1 Milliarden Euro auf den Tisch

Mobilfunk-Frequenzen bleiben für den Staat eine lukrative Einnahmequelle. Die drei großen Mobilfunk-Konzerne haben in einer wochenlangen Auktion wieder mehrere Milliarden Euro hingeblättert. Besonders begehrt: Frequenzen, die in Zukunft auch auf dem Land schnelleres mobiles Internet ermöglichen sollen.

    Ein Schild mit Bundes-Adler und dem Schriftzug "Bundesnetzagentur" weist am 27.05.2015 in Mainz (Rheinland-Pfalz) auf die Bundesnetzagentur hin.
    Die Bundesnetzagentur hat in Mainz Mobilfunkfrequenzen versteigert. (picture alliance / dpa / Fredrik Von Erichsen)
    Die Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur in Mainz hat knapp 5,1 Milliarden Euro eingebracht. Nach Angaben der Behörde waren alle drei beteiligten Anbieter erfolgreich. Die Nutzungsrechte zum Ausbau des schnellen mobilen Internets kosten Telefónica 1,2 Milliarden, die Deutsche Telekom 1,8 Milliarden und Vodafone 2,1 Milliarden Euro.
    Bieterwettkampf bei UMTS-Auktion bleibt unerreicht
    Die Auktion brachte damit mehr ein als die Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen vor fünf Jahren. Damals hatten die Unternehmen 4,4 Milliarden Euro gezahlt. Die 50,8 Milliarden Euro, die die spektakuläre UMTS-Auktion im Jahr 2000 eingespielt hatte, blieb damit jedoch unangetastet.
    Die Erlöse gehen an den Bund, der damit unter anderem den Breitbandausbau mit Glasfaserleitungen weiter fördern will. Die Versteigerung lief in mehreren Runden seit Ende Mai. Besonders groß war das Interesse an den GSM-Frequenzen, die im kommenden Jahr auslaufen und neu vergeben werden. In diesem Bereich kam es zu einem Rennen zwischen Telekom und Vodafone.
    Schnelleres mobiles Internet in ländlichen Regionen
    Die erstmals versteigerten 700-Megahertz-Frequenzen sollen in Zukunft auch auch auf dem Land schnellere Internetverbindungen über Mobilfunkgeräte wie Smartphones oder Tablets ermöglichen. Bei der Auktion ging es für die drei Netzbetreiber um alles oder nichts. Frequenzen sind ein knappes Gut und deshalb teuer. Die Verteilung liegt in der Hand des Bundes, der die Nutzungsrechte in der Regel für etwa zwei Jahrzehnte vergibt.
    Kleinere Anbieter nahmen nicht an der Versteigerung teil. Die Bundesnetzagentur hatte sie entweder abgewiesen oder sie hatten aufgrund des Mindestgebots von 1,5 Milliarden Euro erst gar kein Interesse gezeigt.
    (tj/cc)