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Freundlicher Wochenausklang in New York

Nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag hat die Wall Street einen Gang heruntergeschaltet. Trotzdem blieben die Gewinner in der Mehrheit. Für Gesprächsstoff sorgten wichtige Zahlenwerke aus dem Bankensektor.

Von Beatrice Uerlings | 12.10.2013
    Die Euphorie ist verflogen, aber der Optimismus hält an. Bei den Anlegern setzt sich zunehmend die Ansicht durch, dass Washington zumindest eine Übergangslösung im Streit um die Schuldengrenze findet. Damit wäre die ab Mitte Oktober drohende Zahlungsunfähigkeit der USA erst einmal vom Tisch. Auch in der Haushaltskontroverse kommen sich die amerikanischen Politiker anscheinend näher. Auch hier wird ein pragmatischer Kompromiss erwartet.

    All das beflügelt die Aktienkurse. Die New Yorker Indizes dürfen auf die zweite gewinnbringende Sitzung in Folge zurückschauen. Gemessen an den Zuwächsen vom Vortag fiel der Anstieg moderater aus, aber immerhin: Der Dow Jones rückte um weitere 0,7 Prozent auf 15.237 Punkte vor; der Nasdaq schloss erneut 0,8 Prozent höher. Auch der Rentenmarkt ist wieder auf die Füße gefallen. Die richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihen rentieren stabil bei 2,68 Prozent.

    Finanzsektor im Fokus
    Im Blickpunkt standen zwei Quartalsergebnisse aus dem US-Finanzsektor. Bei JPMorgan Chase haben hohe Prozesskosten die Bilanz verhagelt. Die erfolgsverwöhnte Traditionsbank ist in die Verlustzone abgerutscht. Im operativen Geschäft schnitt das Geldhaus aber besser ab als erwartet. Das reichte den Investoren: Die Aktie tendierte unverändert.

    Auch Wells Fargo trat auf der Stelle. Obwohl die größte US-Immobilienbank dank sinkender Kreditausfälle einen Rekordgewinn meldete, reagierten die Marktteilnehmer zurückhaltend. Sie befürchten, dass die inzwischen wieder steigenden Zinsen für Hausbesitzer das Geschäft in den nächsten Monaten bremsen könnten.

    Auch Matthew McCormick, Vizepräsident bei dem Finanzberater Bahl & Gaynor, rät seinen Kunden zum Ausstieg. Er verweist darauf, dass die Wells Fargo Aktie satte 20 Prozent höher steht als zu Jahresanfang und sagt: "Es gibt so viele Gegenwinde in der Politik und in der Wirtschaft, es ist besser in Werte umzuschichten, die günstiger sind und immer noch Potential haben".

    Der Goldpreis ist weiter auf Talfahrt. In den Vereinigten Staaten war die Feinunze zu Handelsschluss schon für 1.269,80 Dollar zu haben. Die New Yorker Devisenkurse glichen denen vom Vorabend. Der Euro kostete 1,3552 Dollar.

    Börsen in Asien im Aufwind
    Im Fernen Osten zeigen die wichtigsten Indizes nach oben. Der japanische Leitindex Nikkei steigt um 1,4 Prozent auf 14.404 Punkte, der Hang Seng um 1,2 Prozent auf 23.218 Punkte sowie der S&P um 1,6 Prozent auf 5230 Punkte.