Frankfurter Buchmesse
Friedenspreisträgerin Applebaum: "Westen unterschätzt Autokratien"

Der Einfluss und Machtwille autokratischer Regime wird aus Sicht der US-Historikerin Anne Applebaum im Westen weiterhin unterschätzt. Die Autorin wird am Sonntag auf der Frankfurter Buchmesse mit dem diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

    Anne Applebaum spricht in ein Mikrofon und gestikuliert mit der anderen Hand.
    Die US-Historikerin Anne Applebaum erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. (IMAGO / Ukrinform / IMAGO / Ruslan Kaniuka)
    Applebaum sagte der "Süddeutschen Zeitung", zwischen Russland, China und dem Iran sei ein "echtes Netzwerk autokratischer Staaten" entstanden. Auf der ganzen Welt versuchten Autokratien, die Spielregeln von Diplomatie, Handel und Krieg in ihrem Sinne zu ändern. Im Westen werde diese Bedrohung aber nicht so wahrgenommen, kritisierte die 60-Jährige. Viele Menschen seien selbstgefällig und schauten nicht so genau hin, was auf der Welt gerade passiere. Zudem sei der Westen immer noch nicht daran gewöhnt, dass seine liberalen Werte herausgefordert würden. Man müsse aber lernen, sich zu wehren, betonte Applebaum. Dazu müssten die liberalen westlichen Demokratien zusammenhalten.

    Buchmesse öffnet für das allgemeine Publikum

    Die Frankfurter Buchmesse öffnete am Freitag ihre Tore auch für das allgemeine Publikum. Interessierte können die Stände von rund 4.000 Ausstellern besuchen. Dazu kommen rund 650 Veranstaltungen. Gastland ist in diesem Jahr Italien. Bereits seit Mittwoch ist die 76. Buchmesse für Fachbesucher geöffnet. Sie endet am Sonntag.
    Diese Nachricht wurde am 18.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.