Gut 2200 Euro – so hoch ist in Bonn inzwischen die Grabgebühr für ein Erdwahlgrab mit 20-jähriger Ruhezeit. Eine Verteuerung um 38 Prozent gegenüber 2011 und der bundesweite Spitzenplatz unter den Großstädten im Preisvergleich des Hamburger Verbraucherportals Bestattungen.de. Geschäftsführer Fabian Schaaf mit einer Begründung für die Kostenexplosion:
"Während es noch vor einigen Jahren so war, dass die Erdbestattung die dominierende Bestattungsform in Deutschland war, ist es jetzt umgekehrt: Dass nämlich die Feuerbestattung stärker nachgefragt wird. Je nach Region in Deutschland kann der Anteil der Feuerbestattungen teilweise hoch gehen bis zu 70, 80 Prozent. Bundesweit liegt der Anteil derzeit bei 55 bis 60 Prozent."
Auch in Bonn ist dieser Wandel voll angekommen: Vor zehn Jahren lag der Anteil der Urnenbeisetzungen noch bei 41 Prozent. Heute liegt er bei 56 Prozent. Urnengräber sind viel kleiner als Gräber mit Sarg. So sind inzwischen große Freiflächen entstanden, die zusätzliche Kosten verursachen. Dieter Fuchs, Leiter des Bonner Amts für Stadtgrün:
"Einerseits ist es so, dass wir einen großen, ja, Luxus fast hier vorhalten mit 40 Friedhöfen. Das ist sehr, sehr viel für eine Stadt mit 320.000 Einwohnern. Das heißt natürlich, dass entsprechende Kosten anfallen: Es müssen Geräte vorgehalten werden, Maschinen, die 33 Kapellen, die entsprechend unterhalten werden müssen. Das kostet. Ein zweiter Gesichtspunkt ist: Alle Kosten, die anfallen auf dem Friedhof, werden auch über die Gebühren gedeckt. Das ist in vielen Städten anders, weil aus Sicht der Politik gesagt wird: Wir wollen nicht so hohe Gebühren und wir nehmen aus dem allgemeinen Haushalt. Wir können das nicht."
Trotz der hohen Gebühren: Noch immer werden 93 Prozent der verstorbenen Bonner auch in ihrer Stadt beerdigt. Fabian Schaaf vom Hamburger Bestattungskosten-Vergleichsportal sagt: Bei der Suche nach einem anderen Ort für ein Grab hätten die Hinterbliebenen ohnehin nicht die freie Auswahl:
"Oft ist es so, dass Kommunen dazu übergegangen sind, nur Verstorbene aus dem Ort beisetzen zu lassen. Das bedeutet, wenn Sie von außerhalb kommen beziehungsweise ein Friedhof besonders günstig ist, kann es sein, dass die Friedhofsverwaltung dann sagt: Nein, das ist nicht möglich, den Verstorbenen hier beizusetzen, weil er nicht zur Gemeinde gehört. Grundsätzlich besteht aber immer die Möglichkeit für Angehörige, sich natürlich zu informieren: Welche verschiedenen Grabarten gibt es denn auf dem Friedhof? Weil auch bei den Grabarten Kosten extreme Unterschiede aufweisen."
Beispiel Bonn: Bereits das Auf- und Zumachen eines Grabes für einen Sarg ist mit gut 900 Euro etwa doppelt so teuer wie für eine Urne. Und auch bei der folgenden jährlichen Grabgebühr werden 30 Prozent mehr berechnet. Wenn nicht Friedhöfe verkleinert oder zum Teil ganz geschlossen werden, dürfte sich an der großen Preisschere kaum etwas ändern.
"Während es noch vor einigen Jahren so war, dass die Erdbestattung die dominierende Bestattungsform in Deutschland war, ist es jetzt umgekehrt: Dass nämlich die Feuerbestattung stärker nachgefragt wird. Je nach Region in Deutschland kann der Anteil der Feuerbestattungen teilweise hoch gehen bis zu 70, 80 Prozent. Bundesweit liegt der Anteil derzeit bei 55 bis 60 Prozent."
Auch in Bonn ist dieser Wandel voll angekommen: Vor zehn Jahren lag der Anteil der Urnenbeisetzungen noch bei 41 Prozent. Heute liegt er bei 56 Prozent. Urnengräber sind viel kleiner als Gräber mit Sarg. So sind inzwischen große Freiflächen entstanden, die zusätzliche Kosten verursachen. Dieter Fuchs, Leiter des Bonner Amts für Stadtgrün:
"Einerseits ist es so, dass wir einen großen, ja, Luxus fast hier vorhalten mit 40 Friedhöfen. Das ist sehr, sehr viel für eine Stadt mit 320.000 Einwohnern. Das heißt natürlich, dass entsprechende Kosten anfallen: Es müssen Geräte vorgehalten werden, Maschinen, die 33 Kapellen, die entsprechend unterhalten werden müssen. Das kostet. Ein zweiter Gesichtspunkt ist: Alle Kosten, die anfallen auf dem Friedhof, werden auch über die Gebühren gedeckt. Das ist in vielen Städten anders, weil aus Sicht der Politik gesagt wird: Wir wollen nicht so hohe Gebühren und wir nehmen aus dem allgemeinen Haushalt. Wir können das nicht."
Trotz der hohen Gebühren: Noch immer werden 93 Prozent der verstorbenen Bonner auch in ihrer Stadt beerdigt. Fabian Schaaf vom Hamburger Bestattungskosten-Vergleichsportal sagt: Bei der Suche nach einem anderen Ort für ein Grab hätten die Hinterbliebenen ohnehin nicht die freie Auswahl:
"Oft ist es so, dass Kommunen dazu übergegangen sind, nur Verstorbene aus dem Ort beisetzen zu lassen. Das bedeutet, wenn Sie von außerhalb kommen beziehungsweise ein Friedhof besonders günstig ist, kann es sein, dass die Friedhofsverwaltung dann sagt: Nein, das ist nicht möglich, den Verstorbenen hier beizusetzen, weil er nicht zur Gemeinde gehört. Grundsätzlich besteht aber immer die Möglichkeit für Angehörige, sich natürlich zu informieren: Welche verschiedenen Grabarten gibt es denn auf dem Friedhof? Weil auch bei den Grabarten Kosten extreme Unterschiede aufweisen."
Beispiel Bonn: Bereits das Auf- und Zumachen eines Grabes für einen Sarg ist mit gut 900 Euro etwa doppelt so teuer wie für eine Urne. Und auch bei der folgenden jährlichen Grabgebühr werden 30 Prozent mehr berechnet. Wenn nicht Friedhöfe verkleinert oder zum Teil ganz geschlossen werden, dürfte sich an der großen Preisschere kaum etwas ändern.