Freitag, 29. September 2023

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Friedrich Sunlight
"Die Musikalität der Texte ist uns wichtiger als der Inhalt"

Sie packen die harte deutsche Sprache in ein samtweiches Musikbett: Die junge Augsburger Band Friedrich Sunlight sorgt mit ihrem gleichnamigen Debütalbum für Aufhorchen. "Das beste aus Augsburg seit der Puppenkiste", urteilt die Musikpresse. Im DLF-Interview erzählt die Band, wie ihr melodisch-warmer 70er-Jahre-Retroklang entsteht.

Kenji Kitahama und Marc Frank im Interview mit Fabian Elsäßer | 28.12.2016

    Friedrich Sunlight ist eine Band mit sehr erfahrenen Musikern: Kenji Kitahama ist der Sänger der Gruppe, ein US-Amerikaner, der seit einigen Jahren in Deutschland lebt. Die Texte von Friedrich Sunlight sind auf Deutsch. Bisher kannte man das nur andersherum: englische Lyrics mit deutschem Akzent. Schlagzeuger Mark Frank hat sich den Bandnamen ausgedacht - er hat ihn in einem Dada-Gedicht entdeckt. Die durchaus sperrigen Songzeilen treffen auf samtweiche Melodien.
    Alte Vorbilder
    Das Label des Debütalbums "Friedlich Sunlight" zitiert eine nicht repräsentative Umfrage unter Musikfans: Die Hälfte hat beim Hören der Platte an die legendären Beach Boys gedacht, an die 40 Prozent an britische 60er-Jahre-Band The Zombies. Im DLF-Interview sagte Frank, da stecke noch viel mehr drin. "Das überlassen wir den Hörern, was in unseren Hirnen da vorgeht". Der gebürtige US-Amerikaner Kitahama sieht seine Einflüsse bei der US-Band Steely Dan aus Los Angeles. "Ich bin mit dieser Musik in den späten 70ern und frühen 80ern aufgewachsen".
    Aufgenommen wurde das Album im pophistorisch wichtigen Ort, dem Studio Nord in Bremen, wo auch Bandleader und Easy-Listening-König James Last und der Hamburger Singer-Songwriter Bernd Begemann ein und aus gingen. Der Sound des legendären Studios habe sich auch auf Friedrich Sunlight übertragen, verrät die Band.
    Das gesamte Gespräch können Sie sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.