Eigentlich müsste die Stachelbeere nicht Stachelbeere, sondern Dornenbeere heißen: den botanisch gesehen sind die Stacheln Dornen, d.h. spitzige Blätter, die eng mit den Zweigen verwachsen sind. Ihre Blütezeit hatte die Frucht im England des 19. Jahrhunderts, weiß Thomas Riehl. Er ist Obstfachberater bei der Regierung von Unterfranken:
In England wurden damals über 100 Sorten gezüchtet, die aber auf Grund der geringen Anbaubedeutung später nicht weiter entwickelt wurden. Bei uns in Deutschland werden etwa 20 verschiedene Sorten angebaut. Vor allem neue, gegen den Stachelbeer-Mehltau resistente Sorten, die aus Amerika kommen.
Aber nicht nur deswegen spielt die Beere auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle. Zwar wird in Franken und im badischen Raum vor allem für die Direktvermarktung produziert, doch der Anbau im großen Stil findet andernorts statt:
Größere Mengen kommen aus Osteuropa, vor allem aus Polen, da hier die Lohnkosten für die Pflückarbeit noch niedriger ist.
Obstbauer Christan Haas aus Leinach bei Würzburg lässt sich trotzdem nicht entmutigen, neben anderen Beeren besitzt er 450 Stachelbeerbüsche, die er als Hecke kultiviert. Fünf verschiedene Sorten werden hier im Juni geerntet:
Die Ernte läuft per Hand und wird in Pfundschalen abgefüllt. Dafür braucht man große Beeren, die möglichst frei hängen. Wenn man zu dichte Büsche hat, kommt man kaum nach an die Beeren ran und braucht abends einen Arzt, der ein paar Stunden die Stacheln aus den Händen zieht.
Abgesehen von der aufwendigen Ernte ist die Stachelbeere relativ genügsam. Auf leichten Böden und im Halbschatten wachsen sie fast wie von selbst. Wichtig ist nur,
...das die Büsche ordentlich geschnitten werden. Vor allem das alte Holz muss regelmäßig entfernt werden, damit die Sträucher nicht zu hoch wachsen.
Denn die Stachelbeere, die übrigens direkt mit der Kiwi verwandt ist und ursprünglich aus der Mandschurei kommt, trägt Früchte am besten an 1-jährigen Trieben. Und diese Früchte sind wahnsinnig gesund, findet Gabi Kaufmann vom aid infodienst in Bonn:
Die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe sind drin, wenig fett und auch sogenannte Bioaktive Pflanzenstoffe: darunter fallen beispielsweise Stoffe wie Beta-Karotin, die in der Stachelbeere vertreten sind.
Außerdem hat sie einen hohen Anteil an Silizium, das Gefäßwände stärkt und so bei schwachen Venen heilend wirkt. Obwohl sie so gesund ist, hat die Stachelbeere den höchsten Zuckeranteil aller heimischen Beeren und ist deshalb gut zum Einfrieren geeignet. Aber sie ist auch noch in anderer Hinsicht einzigartig:
Das ist die einzige Obstart, die auch in unreifen Zustand geerntet werden kann – insbesondere für Nasskonserven. Das nennt man die sogenannte Grünpflücke. Auf diese Weise sind die Beeren auch länger haltbar.
Bei 0 bis 4 Grad halten sie so rund 5 Wochen: Abgesehen davon kann man sie natürlich auf die verschiedensten Arten weiter verarbeiten. Renate Haas ist wie ihr Mann Expertin:
Wenn ich Marmelade mache, muss ich die Enden der Beere erst abzwicken. Deshalb produziere ich hauptsächlich Stachelbeergelee, denn auf diese Weise kann ich die Beeren entsaften, das spart Arbeit.
Schon jetzt freut sie sich, wenn sie die Früchte auf dem Würzburger Wochenmarkt verkaufen kann:
Ich finde, dass die Stachelbeere etwas Exotisches hat. Es gibt schon jetzt die ersten Leute, die fragen: "Wann kommen die ersten Stachelbeeren?"
Die gibt’s pünktlich ab Mitte Juni. Dann haben die Kunden wieder die Qual der Wahl zwischen glatten und haarigen Stachelbeeren:
Die glatten werden lieber gekauft als die haarigen Beeren. Aber wer schon mal die Haarigen gehabt hat, der merkt, dass auch hier das Aroma in Ordnung ist.
Dann schmecken auch die Haarigen. Enkeltochter Jessica ist es egal, wie die Haut aussieht, sie freut sich schon jetzt auf perfekten Genuss:
Die Stachelbeere hat ein wunderbares, geschmackliches Zusammenspiel aus Säure und Süße. Schmeckt super und knackig dazu, erfrischt schön im Sommer.
In England wurden damals über 100 Sorten gezüchtet, die aber auf Grund der geringen Anbaubedeutung später nicht weiter entwickelt wurden. Bei uns in Deutschland werden etwa 20 verschiedene Sorten angebaut. Vor allem neue, gegen den Stachelbeer-Mehltau resistente Sorten, die aus Amerika kommen.
Aber nicht nur deswegen spielt die Beere auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle. Zwar wird in Franken und im badischen Raum vor allem für die Direktvermarktung produziert, doch der Anbau im großen Stil findet andernorts statt:
Größere Mengen kommen aus Osteuropa, vor allem aus Polen, da hier die Lohnkosten für die Pflückarbeit noch niedriger ist.
Obstbauer Christan Haas aus Leinach bei Würzburg lässt sich trotzdem nicht entmutigen, neben anderen Beeren besitzt er 450 Stachelbeerbüsche, die er als Hecke kultiviert. Fünf verschiedene Sorten werden hier im Juni geerntet:
Die Ernte läuft per Hand und wird in Pfundschalen abgefüllt. Dafür braucht man große Beeren, die möglichst frei hängen. Wenn man zu dichte Büsche hat, kommt man kaum nach an die Beeren ran und braucht abends einen Arzt, der ein paar Stunden die Stacheln aus den Händen zieht.
Abgesehen von der aufwendigen Ernte ist die Stachelbeere relativ genügsam. Auf leichten Böden und im Halbschatten wachsen sie fast wie von selbst. Wichtig ist nur,
...das die Büsche ordentlich geschnitten werden. Vor allem das alte Holz muss regelmäßig entfernt werden, damit die Sträucher nicht zu hoch wachsen.
Denn die Stachelbeere, die übrigens direkt mit der Kiwi verwandt ist und ursprünglich aus der Mandschurei kommt, trägt Früchte am besten an 1-jährigen Trieben. Und diese Früchte sind wahnsinnig gesund, findet Gabi Kaufmann vom aid infodienst in Bonn:
Die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe sind drin, wenig fett und auch sogenannte Bioaktive Pflanzenstoffe: darunter fallen beispielsweise Stoffe wie Beta-Karotin, die in der Stachelbeere vertreten sind.
Außerdem hat sie einen hohen Anteil an Silizium, das Gefäßwände stärkt und so bei schwachen Venen heilend wirkt. Obwohl sie so gesund ist, hat die Stachelbeere den höchsten Zuckeranteil aller heimischen Beeren und ist deshalb gut zum Einfrieren geeignet. Aber sie ist auch noch in anderer Hinsicht einzigartig:
Das ist die einzige Obstart, die auch in unreifen Zustand geerntet werden kann – insbesondere für Nasskonserven. Das nennt man die sogenannte Grünpflücke. Auf diese Weise sind die Beeren auch länger haltbar.
Bei 0 bis 4 Grad halten sie so rund 5 Wochen: Abgesehen davon kann man sie natürlich auf die verschiedensten Arten weiter verarbeiten. Renate Haas ist wie ihr Mann Expertin:
Wenn ich Marmelade mache, muss ich die Enden der Beere erst abzwicken. Deshalb produziere ich hauptsächlich Stachelbeergelee, denn auf diese Weise kann ich die Beeren entsaften, das spart Arbeit.
Schon jetzt freut sie sich, wenn sie die Früchte auf dem Würzburger Wochenmarkt verkaufen kann:
Ich finde, dass die Stachelbeere etwas Exotisches hat. Es gibt schon jetzt die ersten Leute, die fragen: "Wann kommen die ersten Stachelbeeren?"
Die gibt’s pünktlich ab Mitte Juni. Dann haben die Kunden wieder die Qual der Wahl zwischen glatten und haarigen Stachelbeeren:
Die glatten werden lieber gekauft als die haarigen Beeren. Aber wer schon mal die Haarigen gehabt hat, der merkt, dass auch hier das Aroma in Ordnung ist.
Dann schmecken auch die Haarigen. Enkeltochter Jessica ist es egal, wie die Haut aussieht, sie freut sich schon jetzt auf perfekten Genuss:
Die Stachelbeere hat ein wunderbares, geschmackliches Zusammenspiel aus Säure und Süße. Schmeckt super und knackig dazu, erfrischt schön im Sommer.