"Ich spreche über ein Thema, das ich im Rahmen der Lehrerausbildung im Bereich der Sportwissenschaft anspreche, nämlich Bewegung als Motor des Lernens, ich denke, das ist etwas, was Vorlesungen auch auszeichnet, hat man einen bewegten und einen bewegenden Dozenten, der einen selber bewegen kann. "
Während ihres Vortrags steht Renate Zimmer keine Minute still, sie geht auf das Publikum zu, spricht direkt an. Bewegung - damit beantwortet die Osnabrücker Sportwissenschaftlerin die zentralen Fragen des ersten niedersächsischen Telekolloquiums zum Thema Hochschuldidaktik: Wie vermitteln Vorlesungen Lernstoff effizient, wie sprechen sie Studierende effektiv an. Denn dass im Hörsaal manches schief geht, trotz guter Vorbereitung - das weiß der hannoversche Kommunikationstechniker Klaus Jobmann aus eigener Erfahrung.
" Das ist eine Folie, wie es kein schlechteres Beispiel gibt. Hier sind Formelableitungen drauf. Formelableitungen sind für den Ingenieur natürlich absolut notwendig. Aber in dieser Form kann man das nicht machen, ich gehe für die Formelableitungen wieder an die Tafel. Die Formel wird nicht geklatscht, die Formel wird hergeleitet."
Trotz diverser Mängel und anhaltender Kritik am Unterrichtsmodell Vorlesung: Sie ist und bleibt ein wichtiges Mittel der Hochschullehre. Der direkte Vortrag erreicht große Hörerzahlen, umfangreiche Lehrinhalte lassen sich schnell und komprimiert darstellen. Die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik an der TU Braunschweig, kurz AfH, unterstützt Dozenten in ihren Bemühungen, in Vorlesungen eben nicht einfach nur vorzulesen. AfH-Mitarbeiterin Petra Arnemann.
" Es sind oft die ganz kleinen Sachen, die auch gar nicht in Richtung Patentrezepte gehen, aber dass z.B. Studierende Zeit brauchen, um über eine Frage nachzudenken, ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, der bei vielen Hochschullehrenden einfach nicht deutlich genug ist. Eine Frage stellen - einen Moment warten - noch ein Weilchen länger warten."
Fragen an Studierende, gute Schaubilder, begeisternder Vortrag - die Videokonferenz der AfH überträgt diese Tipps an insgesamt acht niedersächsische Hochschulen. Per Großbildleinwand und Kamera stehen Studierende und Lehrende in Kontakt, stellen Fragen, diskutieren didaktische Konzepte und das Lehrmittel Videokonferenz. Student Stefan Böhme begrüßt die Aktion.
" Gerade als Student hat man ja auch verschiedene Dozenten und kriegt sowohl die guten Beispiele, die es gibt, mit als auch die schlechten, die es leider auch gibt, zu sehen, und da wäre es schon wünschenswert, dass es einen gewissen Mindeststandard, eine gewisse Mindestqualifikation gibt, dass man keine Vorlesung hat, wo man das Gefühl hat, das war völlig umsonst."
Wie solche Misserfolge zu verhindern sind - darüber sind sich die Diskutierenden weitgehend einig in der Videokonferenz "Lehre, die begeistert": Vorlesungen müssen klar aufgebaut und verständlich sein, die Lerngeschwindigkeit der Hörenden ist zu berücksichtigen, Studierende müssen zum Denken angeregt werden. Der Leiter der Braunschweiger Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik, Karl Neumann, ist überzeugt: Lehrende aller Fachrichtungen müssen noch stärker über ihren Unterricht nachdenken.
" Es ist einfach unmöglich, schlechterdings schon zeitlich unmöglich, die Fülle des exponentiell wachsenden Wissens zu vermitteln, so dass das Auswahlproblem immer besteht, da kann man nur dankbar sein, dass Lehrende aufgeschlossen sind, dieses aufzugreifen, ein wissenschaftliches Problem als Lernproblem zu definieren und nicht als Problem der Fachdisziplin."
Im Telekolloquium Hochschuldidaktik wird deutlich: Unfehlbare Patentrezepte - die gibt es für Vorlesungen nicht. Zu individuell sind die Persönlichkeiten der Dozenten, zu unterschiedlich die Anforderungen der Fächer. Klar wird auch: Alle Medien ersetzen keinen begeisterten Vortrag, Technik kann den Lehrerfolg sogar verhindern. Während Dozenten per Videokonferenz sehr wohl von einander lernen, werden Studierende von überdimensionalen Professorenköpfen auf Großbildleinwänden manchmal einfach nur eingeschüchtert.
Während ihres Vortrags steht Renate Zimmer keine Minute still, sie geht auf das Publikum zu, spricht direkt an. Bewegung - damit beantwortet die Osnabrücker Sportwissenschaftlerin die zentralen Fragen des ersten niedersächsischen Telekolloquiums zum Thema Hochschuldidaktik: Wie vermitteln Vorlesungen Lernstoff effizient, wie sprechen sie Studierende effektiv an. Denn dass im Hörsaal manches schief geht, trotz guter Vorbereitung - das weiß der hannoversche Kommunikationstechniker Klaus Jobmann aus eigener Erfahrung.
" Das ist eine Folie, wie es kein schlechteres Beispiel gibt. Hier sind Formelableitungen drauf. Formelableitungen sind für den Ingenieur natürlich absolut notwendig. Aber in dieser Form kann man das nicht machen, ich gehe für die Formelableitungen wieder an die Tafel. Die Formel wird nicht geklatscht, die Formel wird hergeleitet."
Trotz diverser Mängel und anhaltender Kritik am Unterrichtsmodell Vorlesung: Sie ist und bleibt ein wichtiges Mittel der Hochschullehre. Der direkte Vortrag erreicht große Hörerzahlen, umfangreiche Lehrinhalte lassen sich schnell und komprimiert darstellen. Die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik an der TU Braunschweig, kurz AfH, unterstützt Dozenten in ihren Bemühungen, in Vorlesungen eben nicht einfach nur vorzulesen. AfH-Mitarbeiterin Petra Arnemann.
" Es sind oft die ganz kleinen Sachen, die auch gar nicht in Richtung Patentrezepte gehen, aber dass z.B. Studierende Zeit brauchen, um über eine Frage nachzudenken, ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, der bei vielen Hochschullehrenden einfach nicht deutlich genug ist. Eine Frage stellen - einen Moment warten - noch ein Weilchen länger warten."
Fragen an Studierende, gute Schaubilder, begeisternder Vortrag - die Videokonferenz der AfH überträgt diese Tipps an insgesamt acht niedersächsische Hochschulen. Per Großbildleinwand und Kamera stehen Studierende und Lehrende in Kontakt, stellen Fragen, diskutieren didaktische Konzepte und das Lehrmittel Videokonferenz. Student Stefan Böhme begrüßt die Aktion.
" Gerade als Student hat man ja auch verschiedene Dozenten und kriegt sowohl die guten Beispiele, die es gibt, mit als auch die schlechten, die es leider auch gibt, zu sehen, und da wäre es schon wünschenswert, dass es einen gewissen Mindeststandard, eine gewisse Mindestqualifikation gibt, dass man keine Vorlesung hat, wo man das Gefühl hat, das war völlig umsonst."
Wie solche Misserfolge zu verhindern sind - darüber sind sich die Diskutierenden weitgehend einig in der Videokonferenz "Lehre, die begeistert": Vorlesungen müssen klar aufgebaut und verständlich sein, die Lerngeschwindigkeit der Hörenden ist zu berücksichtigen, Studierende müssen zum Denken angeregt werden. Der Leiter der Braunschweiger Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik, Karl Neumann, ist überzeugt: Lehrende aller Fachrichtungen müssen noch stärker über ihren Unterricht nachdenken.
" Es ist einfach unmöglich, schlechterdings schon zeitlich unmöglich, die Fülle des exponentiell wachsenden Wissens zu vermitteln, so dass das Auswahlproblem immer besteht, da kann man nur dankbar sein, dass Lehrende aufgeschlossen sind, dieses aufzugreifen, ein wissenschaftliches Problem als Lernproblem zu definieren und nicht als Problem der Fachdisziplin."
Im Telekolloquium Hochschuldidaktik wird deutlich: Unfehlbare Patentrezepte - die gibt es für Vorlesungen nicht. Zu individuell sind die Persönlichkeiten der Dozenten, zu unterschiedlich die Anforderungen der Fächer. Klar wird auch: Alle Medien ersetzen keinen begeisterten Vortrag, Technik kann den Lehrerfolg sogar verhindern. Während Dozenten per Videokonferenz sehr wohl von einander lernen, werden Studierende von überdimensionalen Professorenköpfen auf Großbildleinwänden manchmal einfach nur eingeschüchtert.