
Die Regierung in Beirut hatte die Armee angewiesen, die militärische Infrastruktur der vom Iran unterstützten Miliz südlich des Flusses Litani zu zerstören und die Hisbollah anschließend in der Region zu entwaffnen.
Hintergrund ist eine Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel. Das von den USA und Frankreich vermittelte Abkommen trat Ende November 2024 in Kraft. Es umfasst fünf Phasen. Später sollen auch Gebiete nördlich des Flusses Litani sowie in der Hauptstadt Beirut und der Bekaa-Ebene folgen.
Premierminister Salam hatte vor kurzem erklärt, der Libanon sei bereit, zur zweiten Phase überzugehen – nämlich die Beschlagnahmung von Waffen nördlich des Litani-Flusses. Ohne eine Entwaffnung könnte Israel erneut schwere Angriffe im Nachbarland beginnen. Die israelische Regierung soll sich dafür laut Berichten bereits die Unterstützung vom wichtigsten Verbündeten USA eingeholt haben. Offiziell befindet sich der Libanon weiterhin im Kriegszustand mit Israel. Präsident Aoun hatte jedoch in den vergangenen Monaten erklärt, er sei offen für Verhandlungen über einen robusteren Waffenstillstand.
Die Hisbollah hat einem Zeitplan zur Entwaffnung nicht zugestimmt und macht Israels Truppenabzug aus dem Land zur Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit. Israel wirft der Miliz vor, sich entgegen der Vereinbarung neu zu organisieren und nachzurüsten. Nach Angaben der UNO-Beobachtermission Unifil gibt es dafür jedoch keine Hinweise.
Israel greift trotz der vereinbarten Waffenruhe immer wieder Ziele im Libanon an. Zuletzt hatte Israels Armee Angriffe nahe der Grenze zu Syrien und im Südlibanon geflogen. Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Gaza-Kriegs war auch der Konflikt zwischen Israel und Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert.
Diese Nachricht wurde am 31.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
