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Früher war alles besser

Sogar die Zukunft war früher besser - soll Karl Valentin gesagt haben und er zwingt uns damit nachzudenken über die Frage, ob früher wirklich alles besser war. Diese Sentenz wird jeden Tag in verschiedensten Situationen so leicht dahin gesagt.

Moderation: Andreas Stopp |
    Kommt sie aus der Unzufriedenheit mit dem Hier und Jetzt, aus Unbehagen mit den persönlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen in unseren Tagen? Ist der zurückgewandte Blick Ausdruck einer rosa gefärbten Nostalgie, eines Festhaltenwollens an der eigenen Vergangenheit? Erscheint uns die Jugend in der Rückschau paradiesisch, weil sie schon vergangen ist und mit Zunahme des Lebensalters ein Übermaß an Pflichten, Ärger und Sorgen über uns hereinbricht?

    Ist es die Erinnerung, die Streiche spielt, indem sie vorzugsweise Positives konserviert? Funktioniert Wahrnehmung nach selektiven Kriterien und welche wären diese? Wie ordnet und wertet die eigene Lebenserinnerung Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein?

    Wenn Sie der Meinung sind, daß früher tatsächlich vieles besser war, dann rufen Sie uns an und stellen Sie ihre Beispiele zur Diskussion in der Studiorunde. Und wenn Sie der Überzeugung sind, daß es sich genau gegenteilig verhält: Auch dann ist Ihr Anruf, Ihr Fax oder Ihre E-Mail willkommen!

    Ihr Gesprächspartner sind:

    Der Soziologe und Gedächtnisforscher Prof. Harald Welzer,

    die Autorin Dr. Sybil Gräfin Schönfeldt und der

    Schriftsteller Hermann Schulz

    Zu den Gästen:
    Dr. Sybil Gräfin Schönfeldt
    Hamburg
    Sybil Gräfin Schönfeldt ist Journalistin und Kolumnistin von Rang. Am bekanntesten sind ihre zahlreichen feuilletonistischen Beiträge in der ZEIT. Auch als Übersetzerin und Autorin preisgekrönter Jugendbücher hat sie sich einen Namen gemacht. Im Mosaik Verlag erschienen ihre Bücher zum Thema Benehmen und Etikette. Sie wurden zu Bestsellern.
    Sie wurde 1927 in Bochum geboren. Sie wuchs nach dem frühen Tod ihrer Mutter bei den Großeltern in Göttingen auf und wurde vor ihrer Reifeprüfung mit 17 Jahren zum Reichsarbeitsdienst nach Oberschlesien gezwungen. Vor den russischen Truppen wurde das Lager nach Prag verlegt, sie schließlich in eine Munitionsfabrik strafversetzt, weil sie sich weigerte, Gruppenführerin zu werden. Nach dem Übergangsabitur 1946 studierte sie Germanistik und Kunstgeschichte und arbeitete ab 1954 als freie Mitarbeiterin für die ZEIT, schrieb Rezensionen und Artikel und war Mitbegründerin des ZEIT-Magazins. Heute lebt sie in Hamburg und arbeitet als Autorin, Journalistin, Übersetzerin und Rezensentin für diverse Zeitschriften, Zeitungen und den Rundfunk.
    Sybil Gräfin Schönfeldt
    Sonderappell
    Deutscher Taschenbuch Verlag
    Sybil Gräfin Schönfeldt
    Wenn wir uns mitten im Leben meinen.
    Gedanken über Leben und Sterben
    2004 Piper

    Sybil Gräfin Schönfeldt
    Die Jahre, die uns bleiben.
    Gedanken einer Alten über das Alter
    1997 Piper

    Sybil Gräfin Schönfeldt
    Kinder brauchen Großmütter
    2005 Piper

    Sybil Gräfin Schönfeldt
    Astrid Lindgren
    Rowohlt TB.
    DeutschlandRadio Berlin, Beitrag vom 11.12.2003:
    Deutsche Bilanzen: Im Gespräch mit Sybil Gräfin Schönfeldt


    Hermann Schulz
    Schriftsteller
    1938 in Nkalinzi, Ostafrika, geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Moers-Repelen. Nach einer Buchhändlerlehre in Neukirchen-Vlyn ging er in den Bergbau und arbeitete als Gedingeschlepper. Dann machte er sich auf in die Welt und bereiste u. a. Südamerika, Afrika und den Vorderen Orient. Von 1967 bis 2001 leitete Hermann Schulz den Peter Hammer Verlag in Wuppertal.

    Hermann Schulz
    Flucht durch den Winter
    Carlsen Verlag 2002

    Hermann Schulz
    Sonnennebel
    Carlsen Verlag 2000
    Hermann Schulz
    Auf dem Strom
    2006 Süddeutsche Zeitung / Bibliothek
    Hermann Schulz
    Iskender
    Carlsen Verlag 1999
    Hermann Schulz
    Leg nieder dein Herz
    Carlsen 2005
    Hermann Schulz
    Wenn dich ein Löwe nach der Uhrzeit fragt
    Originalverlag: Peter Hammer
    Carlsen Verlag 2006
    Hermann Schulz
    Der Walzenfahrer
    gelesen von Günter Lamprecht
    in:
    Du hast Recht!
    DoppelCD
    Deutschsprachige Autoren schreiben Geschichten über die Rechte der Kinder. Namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler haben den Texten ihre Stimme gegeben und sie hörbar gemacht.
    2006 Headroom - In Zusammenarbeit mit Unicef


    Prof. Harald Welzer
    Kulturwissenschaftliches Institut NRW
    Harald Welzer, geboren 1958 ist Soziologe und Sozialpsychologe. Leiter der Forschungsgruppe "Erinnerung und Gedächtnis" am Kulturwissenschaftlichen Institut (Essen) des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen. Forschungsprofessur an der Universität Witten-Herdecke. Arbeitsschwerpunkte: Erinnerungs- und Gedächtnisforschung, Tradierungsforschung, Psychologische Holocaust- und Gewaltforschung.
    Hrsg. v. Harald Welzer u. Hans J. Markowitsch
    Warum Menschen sich erinnern können
    Fortschritte der interdisziplinären Gedächtnisforschung
    2006 Klett-Cotta
    Harald Welzer; Hans J. Markowitsch
    Das autobiographische Gedächtnis
    Hirnorganische Grundlagen und biosoziale Entwicklung.
    2005 Klett-Cotta
    Harals Welzer, Sabine Moller, Karoline Tschuggnall
    Opa war kein Nazi
    Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis.
    Unter Mitarb. v. Olaf Jensen u. Torsten Koch.
    2002 Fischer (TB.), Frankfurt

    Claus Cepok
    Museumspädagoge
    Rheinisches Freilichtmuseum Kommern und
    Landesmuseum für Volkskunde
    Auf dem Kahlenbusch
    53894 Mechernich-Kommern / Rheinland
    T 02443-9980121
    F 0221-82842918
    Rheinisches Freilichtmuseum Kommern
    WirRheinländer