Er sei erstaunt ob des Auftretens der DFL-Führung, das einer beleidigten Leberwurst gleiche, sagt Rettig im Deutschlandfunk.Die Verantwortlichen müssten sich vielmehr fragen, was sie im Prozess nicht richtig gemacht hätten. Eine Verpflichtung für 20 Jahre einzugehen habe viele überfordert. Zudem müsse man sich fragen, wozu die Liga zwei Milliarden Euro gebraucht hätte. Der Konsens unter den Vereinen sei gewesen, dass 750 Millionen Euro nötig seien. Er betonte, alternative Finanzierungskonzepte seien ebenso geboten wie Investitionen in ein nachhaltiges Wachstum der Liga.
Keine Angst vor Drohungen der Spitzenteams
Die Drohungen von Dortmund und Bayern, das Solidarsystem aufzukündigen, hält Rettig für "Unkenrufe". Früher hätten die Bayern unter Rummenigge mit dem Aufkündigen der Solidargemeinschaft - der möglichst gleichmäßigen Verteilung von Fernsehgeldern unter den Vereinen - gedroht, wenn nicht genug Geld aus der Geldverteilung oder der Medienerlösverteilung in München angekommen sei. "Das ist zum Glück nie umgesetzt worden und das befürchte ich auch diesmal nicht."
Der umstrittene Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga war diese Woche am Widerstand aus den eigenen Reihen gescheitert. Bei der Versammlung der 36 Profivereine in Frankfurt am Main verfehlte der Antrag die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Es gab 20 Ja-Stimmen, elf Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen. Bereits 2021 hatten die Profivereine einen Investoreneinstieg abgelehnt. DFL-Aufsichtsratschef Watzke hatte sich im Vorfeld für Verhandlungen mit Investoren ausgesprochen.
Diese Nachricht wurde am 26.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.