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Reaktion auf Missbrauchsgutachten
Früherer Freiburger Erzbischof Zollitsch gibt Bundesverdienstkreuz zurück

Der frühere Freiburger Erzbischof Zollitsch gibt vor dem Hintergrund der Vorwürfe wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche sein Bundesverdienstkreuz zurück.

    Der frühere Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch steht in seiner Wohnung vor einem Kreuz. (Archivfoto von 2018)
    Der emeritierte Erzbischof Robert Zollitsch gibt sein Bundesverdienstkreuz zurück. (picture alliance / dpa / Patrick Seeger)
    Wie ein Sprecher des ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz mitteilte, habe der 84-Jährige seine Entscheidung Bundespräsident Steinmeier mitgeteilt. Der Orden war ihm 2014 für Verdienste um Kirche und Gesellschaft verliehen worden. Zollitsch verzichtet den Angaben zufolge auch darauf, nach seinem Tod im Freiburger Münster beigesetzt zu werden. Gestern waren in der Bistumszentrale die Porträts von ihm und seinem Vorgänger Saier abgehängt worden. Ein Missbrauchsgutachten, das diese Woche veröffentlicht wurde, wirft beiden Versagen vor. Es geht um Rechtsbrüche, Täterschutz und Vertuschung sexualisierter Gewalt. Die Untersuchung hatte beim Betroffenenbeirat Entsetzen ausgelöst. Sie dokumentiere schwarz auf weiß, dass der Kirche verletzte Kinderseelen über Jahrzehnte gleichgültig gewesen seien, während sie die Täter grausamster Verbrechen systematisch geschützt habe, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 21.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.