Nahost
Früherer israelischer Botschafter Stein: "Netanjahus Politik ist gescheitert"

Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Stein, hat Israels Ministerpräsident Netanjahu eine gescheiterte Politik vorgeworfen. Es gebe keine Strategie, gerade was den Militäreinsatz im Gazastreifen angeht, sagte Stein im Deutschlandfunk.

    Israelische Soldaten in voller Ausrüstung gehen an einem Militärfahrzeug mit der israelischen Flagge vorüber.
    Israellische Solaten im Gazastreifen - der frühere Botschafter Israels in Deutschland, Shimon Stein, hält den Einsatz für strategielos. (picture alliance / Anadolu / Mostafa Alkharouf)
    Er warf Netanjahu vor, nur sein eigenes politisches Überleben absichern zu wollen. Stein rief dazu auf, international den Druck auf die israelische Regierung zu erhöhen, etwa durch Sanktionen gegen Minister.
    Der frühere Diplomat äußerte sich kritisch darüber, dass mehrere Länder angekündigt haben, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Dies sei rein symbolisch und ein Akt der Frustration und kläre nicht die Situation im Gazastreifen. Zudem könne die Anerkennung rein als Strafe gegen Israel verstanden werden. Eine Zwei-Staaten-Lösung sei aber auch für Israel existenziell notwendig, betonte Stein. - Nach Frankreich und Großbritannien erwägt nun auch Kanada die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates.
    Bundesaußenminister Wadephul reist heute zu einem zweitägigen Besuch nach Israel und ins Westjordanland.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.