
Bolton führte aus, die Führung in Kiew sollte nicht glauben, dass sie sich auf den Präsidenten verlassen könne. Der ehemalige Sicherheitsberater warf Trump vor, einen schweren Fehler zu begehen, weil er zu erkennen gebe, dass er mit der Ukraine eigentlich nichts zu tun haben wolle. Russland werde nun vermutlich testen, wie ernst er es meine, sagte Bolton im Deutschlandfunk. Bolton war während Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater, inzwischen gehört er zu den Kritikern des Präsidenten.
Trump will der Ukraine keine Langstreckenwaffen bereitstellen - Patriot-System offenbar auf dem Weg
Trump erklärte unterdessen, angekündigte Waffen für die Ukraine seien bereits auf dem Weg. Er hatte dem Land am Montag weitere Patriot-Flugabwehrsysteme zugesagt, die nach seinen Angaben von der Europäischen Union bezahlt werden. Der Lieferung von Langstreckenwaffen erteilte Trump eine Absage. Dazu sei er nicht bereit, erklärte Trump vor Journalisten in Washington. Zuvor war von verschiedenen Medien berichtet worden, dass die USA möglicherweise Tomahawk-Marschflugkörper bereitstellen würden, die eine maximale Reichweite von 2,400 Kilometern haben können.
Erneute russische Angriffe auf Ukraine
Trotz der Drohungen Trumps Richtung Moskau ist die Ukraine auch in dieser Nacht wieder von Russland angegriffen worden. In der ostukrainischen Region Charkiw wurden nach Behördenangaben zwei Personen durch Drohnenattacken getötet und fünf weitere verletzt. In der Stadt Krywyi Rih im Südosten des Landes kam es nach Angriffen mit Drohnen und mindestens einer Rakete zu Stromausfällen. Auch in der Hauptstadt Kiew wurde nach Angaben von Bürgermeister Klitschko wieder die ukrainische Luftabwehr aktiv. Hier gibt es noch keine Angaben über mögliche Opfer oder Schäden.
Diese Nachricht wurde am 16.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.