Samstag, 18. Mai 2024

Ein Jahr Bürgerkrieg
Früherer Sudan-Sondergesandter Perthes fordert gemeinsame Aktion der internationalen Gemeinschaft

Der frühere Sondergesandte der Vereinten Nationen für den Sudan, Perthes, hat dazu aufgerufen, den Druck auf die Konfliktparteien in dem Land zu erhöhen.

16.04.2024
    Volker Perthes, Sonderbeauftragter des UNO-Generalsekretärs für den Sudan, spricht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Archivbild vom Mai 2023).
    Der Politologe Volker Perthes war von 2021 bis 2023 Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für den Sudan (Archivbild vom Mai 2023). (dpa / KEYSTONE / Alessandro Della Valle)
    Er sagte im Deutschlandfunk Kultur, er befürchte, dass der Konflikt in absehbarer Zeit nicht zuende sein werde. So lange beide Konfliktparteien noch Unterstützung von außen bekämen, hätten sie ein Interesse daran, die Auseinandersetzung weiterzuführen. Es brauche daher einen gemeinsamen Ansatz der internationalen Gemeinschaft um dafür zu sorgen, dass keine neuen Waffen in den Sudan kämen und auch kein Gold mehr exportiert werden könne, mit dem die Waffenkäufe finanziert würden.
    Der Koordinator des Deutschen Roten Kreuzes für den Sudan, Schneider, sprach im Deutschlandfunk von der "größten Vertreibungskrise der Welt", die dort gerade stattfinde. Zudem habe er Sorge, dass der Konflikt im Sudan zu einer vergessenen Krise werde. Die Lage für viele Menschen sei katastrophal, es gebe große Defizite bei Ernährung, Wasser- und Gesundheitsversorgung. Aktuell seien 25 Millionen Menschen in dem Land auf Hilfe angewiesen.
    Der Bürgerkrieg im Sudan begann vor einem Jahr. Dabei stehen sich die Streitkräfte von Militärmachthaber al-Burhan und die RSF-Miliz gegenüber.
    Diese Nachricht wurde am 13.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.